Unser gesamter Alltag besteht aus koordinierten und häufig auch ausgleichenden Bewegungen, die uns oftmals gar nicht bewusst sind. Das Gehirn nimmt dauernd Korrekturen und Kompensationen vor, von denen wir überhaupt nichts mitbekommen, laufen also automatisiert ab. Oder denken Sie darüber nach, dass Sie beim Gehen ein Bein vor das andere setzen müssen? Oder wie Sie den Verschluss Ihrer Trinkflasche aufdrehen? Sicherlich nicht.

Erst dann, wenn diese Leistungen nicht oder nicht mehr gut funktionieren, äußern sich Probleme in Form von Gleichgewichts- und manchmal auch Koordinationsstörungen. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Sensibilitätsstörungen in den Füßen, Muskelabbau, Unfälle, längere Krankheit, Schwindel, aber auch veränderte Prozesse im Gehirn, z. B. ein Schlaganfall, Multiple Sklerose, Demenz etc. sind einige davon. Nicht selten kommt es dann auch immer wieder zu Stürzen. In den folgenden Zeilen möchte ich Ihnen erläutern, warum ausgerechnet das Tanzen eine der besten Möglichkeiten der Sturzprävention ist. Dies belegen zahlreiche Studien.

Der Tanz kommt unseren natürlichen Bewegungsmustern am nächsten, weil wir uns so bewegen können, wie es uns am besten möglich ist. Wir müssen unser Bewegungsrepertoire nicht anpassen oder verstellen, wie das in manchen Sportarten der Fall ist. Darüber hinaus gibt es unzählige Varianten an Schrittfolgen, die miteinander kombiniert werden können. Dadurch werden Koordinationsleistungen deutlich beansprucht. Besonders anspruchsvoll ist dabei die Koordination zwischen Armen und Beinen, das Überkreuzen der Körpermitte sowie unterschiedliche Tempi.

Tanz ist Bewegung und Bewegung ein Wechselspiel zwischen Belastung und Entlastung, wir nennen das Gewichtsverlagerung. Durch dieses Verlagern von Gewicht finden im Körper Balanceprozesse statt. So zum Beispiel bei einem Wiegeschritt im Tango, einer Drehung im Disco Fox oder beim Wippen auf den Zehenballen im Jive. Durch das Führen und Geführt-Werden im Gesellschaftstanz bekommt man mehr Sicherheit, weil jemand da ist, an dem man sich orientieren und ggf. auch mal festhalten kann. Diesen Vorteil können Sie auch bei Kreistänzen genießen.

Und weil Tanzen eine sehr bein- und deshalb auch bodenorientierte Tätigkeit ist, werden die Beinnerven ordentlich zum Arbeiten angeregt. Aus diesem Grund empfehle ich, soweit möglich, barfuß oder mit rutscharmen Socken zu tanzen, um die Nerven bei Sensibilitätsstörungen zu stimulieren. Man spürt doch mehr als in Schuhen mit Sohle und Einlagen.

Über die Klinik Prof. Schedel GmbH

Die Klinik Prof. Schedel GmbH in Thyrnau-Kellberg (Landkreis Passau) ist seit 60 Jahren im Rehabereich tätig. Mit zwölf Ärzten und 125 Mitarbeitern ist das 205-Zimmer-Haus eine der größten Einrichtungen für die Versorgung onkologischer Patienten im südostbayerischen Raum. Die auf einem 30 ha großen Areal mit Parkumfeld befindliche Klinik hat die Akzeptanz nahezu aller großen Akutkrankenhäuser und der Universitätskliniken in Bayern für Anschlussbehandlungen. Mit größtmöglicher Transparenz und hoher Qualität werden die Patienten individuell, aber auch leitliniengemäß behandelt.

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