Seit 2018 erproben die Deutsche Wildtier Stiftung und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Berlin gemeinsam mit den Berliner Bezirken Maßnahmen zur Aufwertung öffentlicher Grün- und Freiflächen für bestäubende Insekten. Auch in München ist die Deutsche Wildtier Stiftung nun seit vier Jahren im Wildbienenschutz aktiv. In der Bayern-Metropole wird das Projekt „München floriert“ durch den Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der GlücksSpirale gefördert. „Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern verbessern wir die Bedingungen für Wildbienen in Städten, indem wir Blühwiesen anlegen, Blühgehölze pflanzen, natürliche Niststrukturen fördern und künstliche Nisthilfen aufstellen“, erklärt Dr. Christian Schmid-Egger, Leiter des Projekts „Berlin blüht auf.“
Manchmal braucht es für diese Arbeit einen langen Atem: „Sind Flächen gefunden, die für eine wildbienenfreundliche Bewirtschaftung infrage kommen, müssen die Böden für die Einsaat zunächst sorgfältig vorbereitet werden“, so Schmid-Egger. Der Aufwuchs mit speziell ausgewählten Wildpflanzen muss dann gut gepflegt werden, bevor die ersten Wildbienen kommen. Aber der Aufwand lohnt sich: Die Arbeit der letzten fünf Jahren war sehr erfolgreich, in Berlin finden Wildbienen inzwischen auf 71 Flächen perfekte Lebensbedingungen. „Unsere aktuellen tierökologischen Gutachten in Berlin und München zeigen deutlich, dass artenreiche Blühflächen zur Förderung von Wildbienen beitragen. Auch Biotope in der Stadt können viele wertvolle Artenvorkommen beherbergen“, sagt Schmid-Egger, „wir sind sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen.“
Damit sich die Populationen der Wildbienen auch in Zukunft weiter entwickeln können, sorgen die Artenschützer der Deutschen Wildtier Stiftung auch in diesem Jahr dafür, dass es in München und Berlin ausreichend Nahrung und Nistplätze für die hochbedrohten Wildbienen gibt. „Künftig setzen wir noch stärker auf eine wildbienenfreundliche Bewirtschaftung von Parkanlagen und Mittelstreifen auf Fahrbahnen“, sagt Schmid-Egger. Dazu gehört auch, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grünflächenämter zu sensibilisieren und zu schulen, sodass sie beispielsweise nur zu bestimmten Zeiten mähen und stets Teilflächen ungemäht stehenlassen. Sonst kann es passieren, dass an nur einem Tag alle Wildbienen-Futterpflanzen durch die Mähwerke zerstört werden und die Tiere keine Nahrung mehr finden. Eines liegt Schmid-Egger besonders am Herzen: „Die aktuelle Überbauung vieler wertvoller Wildbienenhabitate in Berlin und München muss gestoppt werden.“
Eine Übersicht über alle Wildbienenprojekte der Deutschen Wildtier Stiftung finden Sie hier: www.wildbiene.org.
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