Es ist Krieg. Ganz nah. Und bedrohlich. In den Medien, in der Nachbarschaft und unter Freunden ist der Ukraine-Konflikt seit Wochen das alles beherrschende Thema. Wir sind fassungslos, schockiert, ängstlich. Halten uns mit Nachrichten auf dem Laufenden, mit Gesprächen oder blenden den Krieg bewusst aus. Aber was ist mit unseren Kindern? Wie gehen sie damit um? Vor allem, wenn die Informationen um sie herum nicht immer verständlich, altersgerecht und ausgewogen sind? Die ARAG Experten haben im Folgenden einige Tipps zusammengestellt, wie Eltern ihren Kindern die schwierige Lage in der Ukraine erklären können.

Altersgerecht formulieren
Je jünger das Kind, desto einfacher sollte die Erklärung sein. Die Wahrheit muss aber nicht nur altersgerecht, sondern auch individuell an die kognitive und emotionale Fähigkeit des Kindes angepasst werden. Während man einem jüngeren Kind einen Konflikt eher an einem konkreten Beispiel aus dem eigenen Umfeld erklärt – z. B. mit einem Kind aus der Kita-Gruppe oder Klasse, mit dem es häufiger Streit gibt – sollte man mit älteren Kindern und Jugendlichen rational und offen über den Krieg sprechen.

Sachlich bleiben, ohne Gefühle zu verbergen
Damit insbesondere kleinere Kinder nicht ihrer Fantasie überlassen werden, raten die ARAG Experten dazu, auf jeden Fall das Gespräch zu suchen. Dabei gilt es, die Informationen sachlich zu vermitteln, ohne zu beschönigen. Aber auch ohne sämtliche Details zu den Kriegsgeschehnissen zu nennen oder in wilde Spekulationen zu verfallen, denn das könnte unnötig Angst auslösen. Es ist ratsam, zuerst zu ermitteln, welchen Wissenstand das Kind hat, wieviel es wissen möchte und worum es dem Kind wirklich geht. Und egal, ob es Sorgen sind, die das Kind beschäftigen, oder eher Neugier – nicht alles, was Eltern zu dem Thema wissen, muss an ihre Kinder weitergegeben werden. Es genügt, sich auf das Gefragte zu beschränken.

In der Regel haben Kinder ein sehr feines Gespür für die Stimmung der Eltern. Daher raten die ARAG Experten bei aller Sachlichkeit offen über die eigenen Gefühle zu sprechen. Es ist durchaus legitim, sich Sorgen zu machen und Angst zu haben. Oder auch einmal etwas nicht zu wissen. Auch hier gilt: Panikmache vermeiden. Wer verzweifelt ist oder extrem Ängste hat, sollte sich an Freunde wenden, um den Nachwuchs nicht zu überfordern.

Aktiv werden
Um Kindern das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit zu nehmen, aber auch, um Solidarität zu leben, gibt es einige Dinge, die Eltern mit dem Nachwuchs unternehmen können. So könnten Kinder animiert werden, gemeinsam mit den Eltern bei Sammelaktionen zu helfen oder gar selbst eine Sammelaktion im eigenen Umfeld zu starten. Schon kleine Kinder können Sachen spenden: Die Kuscheltiersammlung, die Spielzeugkiste, der Kleiderschrank – ein gemeinsamer Blick könnte Dinge zu Tage fördern, über die sich ukrainische Kinder bestimmt freuen. Für ältere Kinder ist beispielsweise auch die Beteiligung bei Aktionen in den Sozialen Netzwerken denkbar. Hier raten die ARAG Experten aber zur Kontrolle, dass seriöse Kanäle und Seiten dafür genutzt werden.

Hoffnung vermitteln
Um Kindern die Angst vor dem Krieg zu nehmen, raten ARAG Experten, ihnen zu vermitteln, dass es Menschen gibt, die eine Lösung im Konflikt finden wollen. Dass Politiker, Diplomaten und andere wichtige Akteure mit Gesprächen darum bemüht sind, eine Eskalation zu verhindern. Ein Blick auf die Hilfsaktionen, die sich um die Menschen vor Ort und um Geflüchtete kümmern, kann ebenfalls helfen, die Angst zu nehmen.

Geeignete Medien
Insbesondere Eltern jüngerer Kinder empfehlen die ARAG Experten altersgerechte Medienangebote wie z. B. die Kindernachrichtensendung logo, neuneinhalb oder das Kinderradio Kiraka. Ebenfalls kindgerecht erklärt wird das Thema Krieg beispielsweise bei flimmo, einem unabhängigen Elternratgeber für TV, Streaming, YouTube und Kino. Auch die Kinder-Suchmaschine Blinde Kuh oder die Kindernachrichtenseite Seitenstark informiert mit altersgerechten Daten und Fakten über die Lage in der Ukraine.

Weitere interessante Informationen unter:
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