Die sächsischen Erwerbstätigen meldeten sich im letzten Jahr häufiger krank als in den Vorjahren. Der Gesamt-Krankenstand der AOK-PLUS-versicherten Beschäftigten in Sachsen lag 2021 bei 6,0 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 5,4 Prozent. Die Quote der an Corona erkrankten sächsischen Erwerbstätigen war im bundesweiten Vergleich sogar am höchsten! Aufgrund des Marktanteils der AOK PLUS von mehr als 50 Prozent in Sachsen lassen sich daraus repräsentative Aussagen für den Freistaat ableiten.

Corona hatte 2021 deutliche Auswirkungen auf Gesamtkrankenstand 

2018 und 2019 betrug der Krankenstand in Sachsen jeweils rund 5,7 Prozent. Im ersten Pandemiejahr 2020 erreichte der Krankenstand dann bereits 5,8 Prozent. "Mit 6,0 Prozent sind die Auswirkungen der Pandemie im Jahr 2021 auf den Gesamtkrankenstand nun wirklich deutlich sichtbar, zumal sich der Bundesdurchschnitt mit 5,4 Prozent seit 2019 stabil hält“, ordnet Hannelore Strobel, Pressesprecherin der AOK PLUS, das aktuelle Zahlenwerk ein.

Corona-Krankenquote in Sachsen deutschlandweit auf Platz 1

Insgesamt erhielten von 1.147.198 AOK-PLUS-versicherten Erwerbstätigen in Sachsen 72.444 Beschäftigte vom Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Zusammenhang mit einer nachgewiesenen Covid-19-Diagnose (ICD-10 GM: U07.1). Die AU-Quote lag hier bei 6,18 Prozent und war damit die höchste deutschlandweit. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt lag bei 2,66 Prozent. Krankschreibungen wegen Covid-19 rangierten in Sachsen auf Platz drei aller Krankschreibungen.

Mit Blick auf die Berufe gab es die prozentual meisten Covid-19-Erkrankten im Bereich der Kinderbetreuung und –erziehung. Hier lag die AU-Quote bei 11,36 Prozent. Am zweithäufigsten betroffen waren Berufe in der Haus- & Familienpflege (AU-Quote 9,64 Prozent), dicht gefolgt von Berufen in der Physiotherapie (AU-Quote 9,63 Prozent).

Weitere Zahlen zum Krankenstand in Sachsen

Jeder AOK-PLUS-versicherte Beschäftigte in Sachsen war im Durchschnitt 21,9 Tage krankgeschrieben. 57,5 Prozent meldeten sich ein- oder mehrmals im Jahr krank. Die meisten Ausfalltage wurden durch Muskel- und Skeletterkrankungen verursacht (19,2 Prozent), gefolgt von Atemwegserkrankungen mit 13,5 Prozent. Psychische Erkrankungen (11,7 Prozent) landeten erneut auf Rang drei und damit vor Verletzungen mit 9,1 Prozent. Am häufigsten meldeten sich die Arbeitnehmer wegen Erkrankungen der Atemwege ab (19,9 Prozent), gefolgt von Muskel- und Skeletterkrankungen (13,5 Prozent). 7,8 Prozent der Krankschreibungen betrafen Erkrankungen der Verdauungsorgane, 6,5 Prozent bezogen sich auf Verletzungen. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall lag bei 14,2 Kalendertagen. Der Anteil von AU-Fällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 5,0 Prozent. Diese Langzeiterkrankungen verursachten 42,0 Prozent aller AU-Tage.

Bautzen hatte höchsten Krankenstand

 Nach Landkreisen aufgeschlüsselt, verzeichnete Bautzen mit 6,8 Prozent den höchsten Krankenstand. In Dresden lag er mit 5,2 Prozent am niedrigsten. Den höchsten Krankenstand bei den AOK-PLUS-Mitgliedern in Sachsen hatte die Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung mit 7,2 Prozent. Den niedrigsten Wert gab es im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen mit 5,0 Prozent.

Datenbasis

Der Analyse liegen die Daten von 1.147.198 AOK-PLUS-versicherten Arbeitnehmern in Sachsen zugrunde. Aufgrund des Marktanteils der AOK PLUS von rund 50 Prozent sind die Daten damit repräsentativ. Der komplette Gesundheitsbericht steht im Internet https://www.aok.de/fk/plus/betriebliche-gesundheit/grundlagen/fehlzeiten/ueberblick-fehlzeiten/

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