Der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll 2022 um 1,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr sinken. Das sieht der gestern vom Bundeskabinett verabschiedete Haushaltsentwurf vor. Die Mittel für die Humanitäre Hilfe im Ausland sinken demnach um 110 Millionen Euro. Für Maßnahmen der Humanitären Hilfe, Krisenbewältigung und Ernährungssicherung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine ist eine Reserve von einer Milliarde Euro vorgesehen.

„Die Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit könnten zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen“, konstatiert Martina Schaub, Vorstandsvorsitzende des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). „Viele einkommensschwache Länder haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht überwunden. Nun droht ihnen schon der nächste schwere Schock in Form von dramatisch steigenden Nahrungsmittel- und Energiepreisen in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine.“

Als wichtige Produzenten von Weizen, Mais und Speiseölen fallen die Ukraine und Russland in Folge des Krieges aus. Besonders im Nahen Osten und in Afrika sind viele Nationen auf Importe aus diesen Ländern angewiesen oder sogar vollständig von ihnen abhängig. Nach Berechnungen des Verbands braucht es bis zum Ende der Legislaturperiode mindestens 30 Milliarden Euro mehr für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit und die Humanitäre Hilfe. Wichtige Zielmarken etwa für die Ernährungssicherung, Klimafinanzierung oder die internationale Gesundheitsversorgung werden ohne deutliche Mittelaufwüchse nicht erreicht werden können.

„In dieser multiplen Krisensituation muss die Bundesregierung mehr Verantwortung für die ärmsten und verwundbarsten Menschen auf der Welt übernehmen“, fordert Schaub. „Im geplanten Ergänzungshaushalt sollte die Bundesregierung deshalb bei der Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit und Humanitärer Hilfe noch einmal nachlegen. Während für die Bundeswehr 100 Milliarden Euro mehr bereitgestellt werden sollen, sinken die Mittel für die wachsenden globalen Herausforderungen. Besonders den Ländern mit den niedrigsten Einkommen muss die Bundesregierung jetzt beistehen und sie dabei unterstützen, die aktuellen Krisen zu bewältigen“, so Schaub.

Über den VENRO – Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.

VENRO (www.venro.org) ist der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 140 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

VENRO – Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.
Stresemannstraße 72
10963 Berlin
Telefon: +49 (30) 2639299-10
Telefax: +49 (30) 2639299-99
http://www.venro.org

Ansprechpartner:
Janna Völker
Telefon: +49 (30) 2639299-23
E-Mail: j.voelker@venro.org
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel