In dem gestern und heute stattfindenden Bauseminar des Wildkatzen-Projekts werden den Teilnehmer*innen, u. a. von Landschaftspflegeverbänden, BUND-Aktiven und Bauhöfen, ingenieurbiologische Bauweisen gezeigt. Dabei wird allerdings keine klassische Gewässerrenaturierung durchgeführt, sondern die Maßnahmen finden im Rahmen der Gewässerunterhaltung statt.
Die Teilnehmer*innen bringen unter fachlicher Anleitung des Planungsbüros Stowasserplan Rechenbuhnen, lebende Abweiser und Steckhölzer, gewonnen von Kopfweiden, als Störelemente in das Flussbett ein. So wird die Lossa angeregt, das begradigte, vertiefte Bett aufzubrechen und eigendynamisch zu ihrem ursprünglich mäandrierenden (kurvigen) Verlauf zurück zu finden. Die Fließgeschwindigkeit verringert sich, ein Gewässerrandstreifen aus Bäumen und Büschen wird angelegt, Lebensräume für Tiere und Insekten entstehen. Im Unterschied zur Renaturierung ist diese Initiierung der Gewässerdynamik eine Möglichkeit, Gewässer einfach und kostengünstig aufzuwerten.
"Wir freuen uns sehr über die rege Teilnahme am Bauseminar. Wir hoffen, dass die Teilnehmenden die erlernten Fähigkeiten mitnehmen und in anderen Gemeinden umsetzen. Sachsens Gewässer brauchen dies mehr als dringend.", so Almut Gaisbauer, Projektleiterin.
Langfristiges Ziel der Anlage von Sachsens erstem Wildkatzenkorridor ist es, den ersten Abschnitt zwischen der Dahlener Heide und dem Wermsdorfer Forst wieder miteinander zu verbinden. Straßen, Siedlungen und ausgeräumte Agrarflächen haben die verbliebenen Lebensräume der Wildkatzen und vieler anderer Arten zerschnitten. Von sogenannten „Grünen Wegen“ profitieren nicht nur Wildkatzen, sondern viele andere Arten. Projektpartner sind die Gemeinde Lossatal und der Landwirtschafts- und Forstbetrieb Carlowitz KG.
Weitere Informationen
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