Die in Folge des andauernden russischen Angriffs auf die Ukraine stark steigenden Kraftstoffpreise belasten die Hamburger Unternehmen massiv. Bei einer Handelskammer-Blitzumfrage unter über 500 Unternehmen gaben 85 Prozent der befragten Unternehmen an, von den hohen Kraftstoffpreisen betroffen zu sein. Für 72 Prozent bedeuten die Preiserhöhungen eine Erhöhung der eigenen Betriebskosten, für 27 Prozent sind sie existenzbedrohend. Unter den teilnehmenden Logistik-Unternehmen gab sogar jedes zweite (56 Prozent) Unternehmen dies an. „Vor allem die stark von den Energie- und Rohstoffpreisen abhängige Logistik-Branche befindet sich im Krisenmodus. Der Fachkräftemangel, vor allem der Mangel an LKW-Fahrern und die sich durch Corona erst langsam erholenden Lieferketten verschärfen die Situation zusätzlich. Die aktuelle Lage ist hier besonders dramatisch und Insolvenzen drohen“, sagt Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. „Darüber hinaus sind auch Branchen, die bereits durch die Corona-Pandemie stark belastet wurden wie das Taxigewerbe, der Handel oder Reiseveranstalter, schwer betroffen.“

Angesichts der angespannten Lage sagen 69 Prozent der befragten Unternehmen aus, die Preissteigerungen an ihre Kunden und Auftraggeber weitergeben zu wollen. Jedes dritte Unternehmen gibt an, Auslieferungsrouten und ihr Angebot einzuschränken. Über 10 Prozent geben sogar an, gegebenenfalls Personal abbauen zu müssen.

Die große Mehrheit (82 Prozent) der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen unterstützen die Forderung nach der Energiesteuersenkung. Über die Hälfte (53 Prozent) fordern eine Senkung der Mehrwertsteuer, 40 Prozent eine Erhöhung der Pendlerpauschale und 38 Prozent einen Tank-Rabatt. Vor dem Hintergrund dieser Antworten fordert Dr. Malte Heyne: „Die Politik ist jetzt gefordert, mit geeigneten Instrumenten die gravierenden Preisanstiege für Energie zu bremsen, Liquidität in den betroffenen Betrieben zu sichern und Stabilität für die Wirtschaft im Norden zu schaffen. Dafür gibt es Möglichkeiten. Diese sehen wir in einer begrenzten Absenkung der Steuern auf Energie. Allein beim Sprit berechnet sich aktuell die Hälfte des Preises aus Steuern und Abgaben.“

An der Blitzumfrage vom 16. bis 18. März beteiligten sich 510 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Finanzen, Immobilienwirtschaft und Dienstleistungen.

Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter: www.hk24.de/Spritpreise

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