„Wenn wir den Hahn aufdrehen oder unter der Dusche stehen, ist uns oft nicht bewusst, wie elementar, kostbar und unverzichtbar Grundwasser ist. Unser Grundwasser ist ein nasser Schatz unter der Erde, den wir für uns und die junge Generationen schützen sollten“, sagt VKU-Vizepräsident Karsten Specht.
Herausforderung: Grundwasser ist Belastungen ausgesetzt
„Leider ist Grundwasser als zentrale Trinkwasserressource zunehmend(en) Belastungen ausgesetzt. Klimawandel, industrielle oder landwirtschaftliche Bewirtschaftung, geologische Bedingungen und der Mensch wirken auf die natürlichen Wasserressourcen ein“, so Specht. Für die kommunale Wasserwirtschaft ist es deshalb enorm wichtig, auf welches Modell Politik künftig beim Schutz der Ressourcen für die Trinkwasserversorgung setzt.
Politik kann Vorsorge- und Verursacherprinzip stärken
„Will man auf mehr und mehr technische Lösungen setzen, was die Wasserwirtschaft strukturell verändern und die Bürgerinnen und Bürger finanziell belasten würde? Oder stärkt man das Vorsorge- und Verursacherprinzip, sodass wir Anreize und Regelungen für einen besseren Schutz unserer Wasserressourcen setzen?“, erklärt Specht und spricht sich für das Vorsorge- und Verursacherprinzip aus.
„Das wäre aus unserer Sicht der richtige Weg. Dafür brauchen wir eine erweiterte Herstellerverantwortung und eine konsequente Einbeziehung des Gewässerschutzes bei der Stoffzulassung und -anwendung. Heißt: Statt die Kosten für notwendige zusätzliche Reinigungsleistungen der Kläranlagen nur beim Gebührenzahler abzuladen, sollten sich die Verursacher von Verunreinigungen, z.B. Pflanzenschutzmittelhersteller, beteiligen. Und es muss zuerst darum gehen, dass Stoffe gar nicht erst in Verkehr oder eben deutlich weniger in Verkehr gebracht werden, sodass ein Eintrag in die Gewässer verhindert wird.“
Auch Verbraucher können Beitrag zum Grundwasserschutz leisten
Auch jeder Verbraucher kann etwas tun, um unseren Wasserkreislauf nicht unnötig zu belasten. Bspw.
– Arzneimittel nicht über die Toilette, sondern über den Restmüll oder über gesonderte Schadstoffsammelstellen entsorgen und nach dem Auftragen von Salben mit den Händen erst wischen, dann waschen.
– beim Kauf von Pflege- und Hygieneprodukten sowie Reinigungsmitteln auf die Inhaltsstoffe achten und sparsam anwenden.
– im privaten Gartenbereich ganz auf den Einsatz chemischer Mittel verzichten. Hier sind Anwendungsbestimmungen beziehungsweise die Rechtsgrundlagen zu beachten. Sollte ein aktiver Pflanzenschutz erforderlich sein, sollten die vielfältigen Möglichkeiten der alternativen, nichtchemischen Unkrautbekämpfungsverfahren in Betracht gezogen werden.
Ergänzendes Material
Faktencheck Trinkwasserqualität
Artikel im Deutschen Ärzteblatt: Umweltbewusster Umgang mit Arzneimitteln: Wie Ärzte sich beteiligen können
UBA-Information Pflanzenschutzmittel: https://www.umweltbundesamt.de/rechtliches-einsatz-von-pflanzenschutzmitteln-im#Rechtliches-Einsatz
https://tagdeswassers.vku.de/
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.
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