• Geschäftsjahr 2021 erneut von COVID-19-Pandemie geprägt
  • Zielvorgaben erfüllt – Konzernergebnis und Umsatz steigen an
  • Absichtserklärung zur Weiterentwicklung der Trennungsrechnungsvereinbarung unterzeichnet
  • CEO Höftberger: Reform der Gesundheitsplanung und -finanzierung im deutschen Krankenhausmarkt unabdingbar

Für die RHÖN-KLINIKUM AG war das Geschäftsjahr 2021 weiterhin durch die COVID-19-Pandemie beeinflusst und eine große Belastungs- und Bewährungsprobe. Trotz dieser Herausforderungen sowie der rückläufigen Erstattungen des Gesetzgebers im Zusammenhang mit der COVID-19-Gesetzgebung erzielte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr eine positive Geschäftsentwicklung.

Im Geschäftsjahr 2021 stieg der Umsatz um 3,1 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro an. Das EBITDA lag mit 101,2 Mio. Euro bzw. 26,1 Prozent deutlich über Vorjahresniveau. Die Umsatz- und EBITDA-Entwicklung blieb innerhalb der Prognose. Das Konzernergebnis erhöhte sich um rund 27,7 Mio. Euro auf 30,2 Mio. Euro.

An den fünf Klinikstandorten, dem RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, dem Klinikum Frankfurt (Oder), den Universitätskliniken Gießen und Marburg und der Zentralklinik Bad Berka und in unseren Medizinischen Versorgungszentren wurden 845.642 Patienten behandelt, ein Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zum 31. Dezember 2021 waren im Unternehmen 18.227 Mitarbeitende beschäftigt.

Zu den vordringlichsten Aufgaben des Unternehmens zählen nach wie vor folgende Handlungsfelder: die Stärkung von Pflege und Medizin, die Konzentration der Kliniken auf ihre Kerntätigkeiten, die weitere Optimierung der Prozesse sowie die Bündelung von Know-how, beispielsweise in den teils neu gegründeten Servicegesellschaften für hausinterne Dienstleistungen. Darüber hinaus wird die Digitalisierung weiter vorangetrieben, um das Personal stärker zu entlasten, Strukturen und klinische Abläufe zu standardisieren und damit letztendlich die Qualität der Gesundheitsversorgung im Sinne der behandelten Personen zu verbessern.

Absichtserklärung zur Weiterentwicklung der Trennungsrechnungsvereinbarung unterzeichnet

Anfang dieses Jahres konnte sich die RHÖN-KLINIKUM AG mit der Hessischen Landesregierung, dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) sowie der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA grundsätzlich auf eine Absichtserklärung über die zukünftige Finanzierung der Investitionen des Uniklinikums verständigen.

Das Land Hessen hat für den Zeitraum 2022 bis 2031 einen Fördermittelrahmen von insgesamt knapp einer halben Milliarde Euro für die Übernahme von Investitionskosten in Aussicht gestellt. Im Gegenzug wird erwartet, dass das UKGM für die zehnjährige Laufzeit des Vertrages unter anderem den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und die Ausgliederung von Betriebsteilen garantiert. Eine verbindliche Vereinbarung wird, die Einigung der Vertragsparteien vorausgesetzt, im zweiten Quartal 2022 erwartet.

Dr. Christian Höftberger, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG: „Wir waren immer offen für eine pragmatische Lösung, wenn sie dem UKGM effektiv hilft. Daher sind wir zu Zugeständnissen bereit. Dem UKGM steht eine angemessene Investitionsförderung zu, so wie sie in dem im deutschen Krankenhausfinanzierungsrecht verankerten Prinzip der dualen Finanzierung vorgesehen ist – die Betriebskosten der Krankenhäuser werden von den Krankenkassen und ihre Investitionskosten von den Bundesländern getragen. Gerade jetzt, in einer Zeit der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit in einem sich schnell wandelnden Gesundheitssystem, ist es die wichtigste Aufgabe für alle Beteiligten, das UKGM bei seiner Aufgabenerfüllung in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu unterstützen.“

Reformen im Gesundheitssystem unabdingbar

Als Betreiber mehrerer systemrelevanter Kliniken hält die RHÖN-KLINIKUM AG es zudem für unabdingbar, die Bundespolitik zu einer allumfassenden Reform der Gesundheitsplanung und -finanzierung aufzufordern. Die aktuell geltenden Regelungen sind unter anderem von nicht mehr zeit- und sachgemäßen Trennungen der ambulanten und stationären Sektoren geprägt. Diese Grenzen müssen – auch mit Hilfe digitaler Angebote – überwunden werden. Darüber hinaus finden die Kostenstrukturen der Schwerpunkt- und Maximalversorger und insbesondere der Universitätsmedizin im DRGFallpauschalensystem nur im unzureichenden Umfang Berücksichtigung. Die von den AmpelKoalitionspartnern angekündigte Reform muss zeitnah unter Hinzuziehung der Vertreter der Leistungserbringer konkretisiert und anschließend ohne weitere Verzögerungen in die Tat umgesetzt werden.

Angesichts der unwägbaren Umstände, bedingt durch die Pandemie, aber auch durch die wirtschaftlich herausfordernde Situation, fordert die RHÖN-KLINIKUM AG zwingend eine spürbare Entlastung der Kliniken von bürokratischen Vorgaben und eine verbesserte finanzielle Unterstützung durch Investitionsfördermittel der Bundesländer.

„Wir haben in Deutschland ein hervorragendes Krankenhaussystem. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, müssen die Länder ihrer gesetzlich festgeschriebenen Verantwortung zur Übernahme der Investitionskosten stärker nachkommen – im Sinne der Mitarbeitenden wie der Patientinnen und Patienten“, sagt Höftberger.

RHÖN-KLINIKUM AG leistet humanitäre Hilfe für Ukraine

„Mit großer Sorge und Betroffenheit blicken wir auf die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine und hoffen weiterhin auf ein schnelles Ende des Krieges“, so Höftberger. Um in Not geratenen Menschen in der Ukraine zu helfen, hat die RHÖN-KLINIKUM AG sofort ihre Unterstützung bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen und Verletzten aus den Krisengebieten zugesichert. Erste ukrainische Patienten werden bereits in den Kliniken behandelt. Darüber hinaus stellt das Unternehmen Geflüchteten Unterkünfte in leerstehenden Immobilien des Konzerns bereit und unterstützt Ärzte, Kliniken und die Bevölkerung in der Ukraine mit Medikamenten, medizinischen Hilfsmitteln und Sachspenden.

Ausblick 2022

Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir von einem Umsatz in Höhe von 1,4 Mrd. Euro in einer Bandbreite von jeweils 5 Prozent nach oben beziehungsweise unten aus. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnen wir mit einem Wert zwischen 92 Mio. Euro und 102 Mio. Euro.

Der Ausblick steht unter erheblichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Verlauf der COVID-19- Pandemie und unter dem Vorbehalt etwaiger regulatorischer Eingriffe mit Auswirkungen auf die Vergütungsstruktur im Jahr 2022.

 

Über die RHÖN-KLINIKUM AG

Die RHÖN‐KLINIKUM AG ist einer der größten Gesundheitsdienstleister in Deutschland. Die Kliniken bieten exzellente Medizin mit direkter Anbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. An den fünf Standorten Campus Bad Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und Universitätsklinikum Marburg (UKGM) sowie der Zentralklinik Bad Berka werden jährlich rund 846.000 Patienten behandelt. Rund 18.200 Mitarbeitende sind im Unternehmen beschäftigt. Das innovative RHÖN-Campus-Konzept für eine sektorenübergreifende und zukunftsweisende Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, die konsequente Fortsetzung des schrittweisen digitalen Wandels im Unternehmen sowie die strategische Partnerschaft mit Asklepios sind wichtige Säulen der Unternehmensstrategie. Die RHÖN-KLINIKUM AG ist ein eigenständiges Unternehmen unter dem Dach der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA. www.rhoen-klinikum-ag.com

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