In Deutschland wurden schon 631 Millionen Euro für die vom Krieg betroffenen Menschen in und aus der Ukraine gespendet. Dies ergab eine Umfrage des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) mit Antworten von 67 Hilfswerken und Bündnissen. Den sammelnden Organisationen fließen weiterhin erhebliche Geldspenden zu. Das sehr große Engagement der Bevölkerung in Deutschland drückt sich neben Geldspenden auch in vielfältigem ehrenamtlichem Einsatz sowie in Sachspenden aus. Da Zeit- und Sachspenden aber nur sehr schwer mit einem Geldwert zu beziffern sind, werden sie in den Erhebungen des DZI nicht mit erfasst.

Mit dem jetzt erreichten Zwischenstand von 631 Millionen Euro wird bereits deutlich, dass die weiter andauernden Spendensammlungen zugunsten der Ukrainerinnen und Ukrainer zum höchsten Spendenaufkommen führen werden, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland für eine einzelne Katastrophe gemessen wurde (vgl. Grafik auf Seite 2).

„Die außergewöhnlich hohe Spendenbereitschaft hängt neben dem Ausmaß der Not und den vielen aufrüttelnden Nachrichten und Bildern sicher auch damit zusammen, dass uns der Krieg so nahe ist. Die Hilfsbedürftigen sind für die Unterstützung über viele Wege erreichbar, und das Spenden dient vielen Menschen wohl auch als ein Ausgleich für ihre eigenen Befürchtungen hinsichtlich einer Ausweitung des Krieges“, erklärt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI in Berlin.

Der DZI-Geschäftsführer weist zusätzlich darauf hin, dass Spenden weiterhin auch in anderen Regionen der Welt zur Bekämpfung von Notlagen benötigt werden und sich diese durch den Krieg in der Ukraine jetzt teils noch verschlimmern: „Inzwischen werden auch globale Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sichtbar, wie etwa zunehmender Hunger aufgrund der weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise. Das ruft in Erinnerung, dass bei aller notwendigen Unterstützung für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen auch die Hilfsbedürftigen in anderen Katastrophengebieten der Welt nicht vergessen werden sollten“, sagt Burkhard Wilke.

Nachfolgend die Zwischenstände der Organisationen bzw. Bündnisse, die dem DZI Spendeneinnahmen im Zusammenhang mit der Ukraine-Hilfe von mehr als 10 Mio. Euro mitgeteilt und zur Veröffentlichung freigegeben haben (Stand: 24.3.2022):

  • Aktion Deutschland Hilft e.V. (179,5 Mio.)
  • Aktionsbündnis Katastrophenhilfe (124,7 Mio.)
  • Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen in Not e.V. (88,0 Mio.)
  • Deutsches Komitee für UNICEF e.V. (30,7 Mio.)
  • Deutsches Rotes Kreuz e.V. (27,2 Mio.)
  • Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V. (21,5 Mio.)
  • Deutscher Caritasverband e.V. (20,0 Mio.)
  • Diakonie Katastrophenhilfe (16,5 Mio.)
  • Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (10,7 Mio.)

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) unterstützt die Spender:innen bei ihrer Entscheidung mit dem DZI Spenden-Info „Nothilfe Ukraine“. Es enthält neben den Namen und Kontoverbindungen von Hilfswerken, die für die Ukraine sammeln und als Zeichen besonderer Förderungswürdigkeit das DZI Spenden-Siegel tragen auch Tipps zum Spenden in dieser besonderen Notlage.

Über Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (Archiv für Wohlfahrtspflege)

Das 1893 gegründete Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) ist ein unabhängiges wissenschaftliches Dokumentationszentrum für die Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit und das Spendenwesen. Als Stiftung bürgerlichen Rechts wird es getragen vom Senat von Berlin, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem Deutschen Städtetag und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Finanziert wird das Institut zu etwa gleichen Teilen aus öffentlichen Zuwendungen (Land Berlin, Bundesfamilienministerium, Bundesentwicklungsministerium) und aus eigenen Einnahmen.

Die öffentliche Bibliothek, die von über 200 Hochschulen abonnierte Literaturdatenbank DZI SoLit und die Fachzeitschrift Soziale Arbeit des DZI sind in der Wissenschaft, Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik hoch angesehene Informationsquellen, die wesentlich zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung, Forschung und Berufspraxis in den sozialen Berufsfeldern beitragen.

Seit seiner Gründung dokumentiert das DZI Spenden sammelnde Organisationen. Die DZI Spenderberatung ist praktischer Verbraucherschutz für Spendende. Sie ist die anerkannte Prüfinstanz, die unabhängig und kompetent das Geschäftsgebaren von Hilfsorganisationen bewertet. Mit ihren Empfehlungen gibt sie den Spendenden und der Öffentlichkeit Sicherheit, mit ihrer Kritik warnt sie vor Missständen und schwarzen Schafen. Die Spenderberatung dokumentiert derzeit 1.100 Organisationen vor allem aus den Bereichen Soziales, Umwelt und Naturschutz. Neben positiven und neutralen Auskünften veröffentlicht das DZI auf seiner Webseite unter der Rubrik "Das DZI rät ab" auch negative Einschätzungen und Warnungen zu konkret benannten Organisationen. Als Mitglied im International Committee on Fundraising Organizations (ICFO) erkennt das DZI dessen anspruchsvolle Grundsätze für die Prüfung von Spendenorganisationen an.

Seit 1992 vergibt das DZI im Rahmen der Spenderberatung auf Antrag und nach umfassender Prüfung das Spenden-Siegel an gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen. Die Prüfungen werden beim DZI von acht wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt, mit überwiegend wirtschaftswissenschaftlichem Hochschulabschluss. Sie werden von drei Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern unterstützt. Gegenwärtig tragen rund 231 Organisationen das DZI SpendenSiegel, mit einem jährlichen Spendenvolumen von 1,6 Mrd. Euro und Gesamteinnahmen von rund 5,3 Mrd. Euro. Die Organisationen beschäftigen im In- und Ausland rund 49.000 Hauptamtliche und 100.000 Ehrenamtliche.

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