Am 29. März wurde das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz von Bundesumweltministerin Steffi Lemke vorgestellt. Das Programm gibt u.a. Inhalte des Koalitionsvertrages wieder. Kritisch sieht die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) hier die Erweiterung von Schutzgebieten, solange diese Flächen in forstlicher Nutzung betreffen, sowie den angestrebten Einschlagsstopp in alten Buchenwäldern.

Zunächst positiv zu bewerten ist der Aktionsplan Natürlicher Klimaschutz im Hinblick auf den Wald hinsichtlich der angestrebten Waldmehrung, des Umbaus hin zu klimastabilen Wäldern und der Bestrebung, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Denn die Waldbewirtschaftung bildet die Basis der nachhaltigen Holznutzung und diese ist ein wichtiger Bestandteil der in Deutschland angestrebten Bioökonomie.

Dem entgegen steht aus Sicht der AG Rohholz jedoch die angestrebte Ausweitung von Schutzgebieten, solange diese Flächen in forstlicher Nutzung betreffen, sowie der angestrebte Einschlagsstopp in alten, naturnahen Buchenwäldern im öffentlichen Besitz.

Denn durch Nutzungseinschränkungen im Wald entziehen wir der Gesellschaft den klimafreundlichen und nachwachsenden Rohstoff Holz. Die Ausweisung von Schutzgebieten sollte daher, wenn überhaupt Flächen in den Fokus nehmen, auf denen die forstliche Nutzung ohnehin eingeschränkt ist, wie etwa auf schwer zugänglichen Hängen. Zudem zeigen aktuelle Untersuchungen der letzten Dürreperiode, dass gerade alte Buchenbestände besonders anfällig für Hitze- und Trockenschäden sein können. Schutzmaßnahmen müssen deshalb im Wald immer mit Augenmaß vorgenommen werden: „Wer denkt, die Forstwirtschaft in einem Wirtschaftswald einzustellen sei pauschal eine wirkungsvolle Maßnahme für den Klimaschutz wird der Komplexität der Probleme im Wald speziell angesichts des Klimawandels nicht gerecht“, kommentiert Lukas Freise, Geschäftsführer der AGR.

Das Aktionsprogramm finden Sie hier.

Über Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR)

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine effiziente und nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die stoffliche Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht.

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