Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) bietet auf seiner Website www.maiskomitee.de, zu finden in der Rubrik Fakten, Statistik, Deutschland, aktualisiertes Kartenmaterial zur Verteilung des Maisanbaus in Deutschland. Die Karten zum Download enthalten kürzlich veröffentlichte Daten auf Landkreisebene, die auf der Agrarstrukturerhebung 2020 durch die Statistischen Ämter von Bund und Ländern basieren. Die letzte Erhebung dieser Art fand 2016 statt. Seitdem wurden knapp 90.000 ha Ackerland durch Versiegelung und anderweitige Nutzung der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen.

Dargestellt werden die Daten jeweils sowohl in Bezug zur Landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) als auch zur Ackerfläche (AF). Erst der Bezug zur LN erlaubt, die Auswirkung des Maisanteils auf das Landschaftsbild einzuschätzen, da diese Größe auch das Grünland einbezieht (nicht jedoch die Waldflächen).

Zum Verständnis der Karten: In Regionen mit einer hohen (Milch-)Vieh- und Biogasanlagendichte ist der Flächenanteil des Maisanbaus höher. Dagegen sind die Maisanteile – historisch und agrargeographisch bedingt – in den ostdeutschen Bundesländern sowie in Ländern mit hohen Mittelgebirgsanteilen deutlich geringer. Hier könnte der Maisanbau zur Auflockerung enger Getreide-Raps-Fruchtfolgen beitragen.

Zusammenfassend ergeben die Karten folgendes Bild: In keinem der 401 Landkreise wird ein Maisanteil von über 50 % an der LN erreicht. Bezogen auf die – gegenüber 2016 deutlich reduzierte – AF finden sich noch in 17 Landkreisen (2016: 23) Maisanteile von über 50 %.
Bei der Interpretation der Daten ist jedoch zu berücksichtigen, dass in klassischen Grünlandregionen der Anteil an Ackerland, gemessen an der LN, eher gering ist. In 65 Landkreisen liegt der Anteil des Dauergrünlandes an der LN über 50 %. Hier wird auf den wenigen vorhandenen AF häufig Mais als Ergänzung zur Grassilage angebaut. Daraus ergeben sich die teilweise hohen Maisanteile an der AF. Wird der Anteil allerdings in Bezug auf die gesamte LN betrachtet, dann relativieren sich die Werte wieder. Aus diesem Grund ist es notwendig, die LN als Bezugsgröße zu verwenden, wenn über Mais als landschaftsprägende Kultur gesprochen wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Landkreis Lindau am Bodensee: Er ist von Grünland geprägt – mit einem Anteil von 93 % an der LN und einem Ackerflächenanteil von 2,3 %. Der Maisanteil an der AF erscheint mit 74 % recht hoch, ist aber mit einem Anteil von 1,7 % an der LN nicht landschaftsprägend.

Über das Kartenmaterial zum Maisanbau (auch unterteilt in den Anteil von Silo- und Körnermaisanbau) hinaus stehen auf der Website auch Karten zum Grünlandanteil sowie zur Rinder- und Schweinehaltung zum Download bereit.

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