Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) nimmt Otl Aichers hundertstes Geburtsjubiläum zum Anlass, diesen großen Gestalter zu würdigen und sein Werk sichtbar zu machen. Eine Onlineplattform und eine Reihe von Veranstaltungen werden den vielfältigen Themenkosmos von Otl Aicher aufgreifen und von verschiedenen Perspektiven beleuchten.

Otl Aicher (1922 – 1991) zählt zu den prägendsten Designern des 20. Jahrhunderts. International bekannt wurde er vor allem als Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Spiele 1972 in München. Die Berufsbezeichnung „Designer“ wäre jedoch für Aicher zu kurz gegriffen: Er dachte und handelte in seinen verschiedenen Rollen universalistisch. Betrachtet man seine Tätigkeit als Hochschulgründer, Grafiker, Typograf, Unternehmensberater, Bildhauer, Philosoph und Autor in der Gesamtschau, so wirkte er als eingreifend gestaltender Intellektueller. Design war für ihn „Zivilisationsarbeit“. Die HfG Ulm, die er 1953 gemeinsam mit seiner Frau Inge Aicher-Scholl und Max Bill gründete, stand für einen Neuanfang, ein „anderes Deutschland“. 

„Otl Aichers Wirken war richtungsweisend, sein Lebenswerk außerordentlich“, erklärt IDZ-Mitglied Kai Gehrmann, der künstlerische Leiter von „otl aicher 100“. „Als Gestalter und Intellektueller, als Humanist und Kämpfer und als kritischer Denker ist er heute aktueller denn je. Sein ‚Leben im Machen‘ – sein Optimismus, sein unbedingter Glaube, in die Welt gestaltend eingreifen zu können, haben bis heute ihre Gültigkeit bewahrt – und lohnen eine vertiefende Auseinandersetzung.“

Am 13. Mai 2022 jährt sich der Geburtstag von Otl Aicher zum hundertsten Mal. Auf Initiative von Kai Gehrmann und Florian Aicher nimmt das Internationale Design Zentrum Berlin dieses Datum zum Anlass, Leben und Werk dieser vielschichtigen und oftmals auch ambivalenten Persönlichkeit zu erschließen. Unter dem Titel „otl aicher 100“ wird eine Internetpräsenz entstehen – ein kuratierter Raum, der zum Diskurs einlädt und als Plattform dient. Darüber hinaus werden in einer Reihe von Veranstaltungen Themen aus Aichers Werk aufgegriffen und mit aktuellen Fragestellungen verbunden. Die Auftaktveranstaltung findet am 13. Mai in der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin statt. Anknüpfend an seinen Essay „kulturen des denkens“ wird es um Ethik und die kulturellen Dimensionen der künstlichen Intelligenz gehen. Weitere Informationen und Anmeldung unter: idz.de

Zeitgleich wird unter www.otlaicher.de die Onlineplattform freigeschaltet. Weitere Veranstaltungen in Kooperation mit der Akademie der Künste, dem Deutschen Werkbund Berlin und dem HfG-Archiv Ulm sind in Planung.

Redaktionsteam: Florian Aicher, Thomas Edelmann, Prof. Dr. Chup Friemert, Kai Gehrmann, Jasmin Jouhar, Katharina Kurz, Prof. Dr. Dagmar Rinker, Gerrit Terstiege und Fabian Wurm

Förderer: Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Unternehmenspartner: Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG, ERCO GmbH

Veranstaltungspartner:
Akademie der Künste, Deutscher Werkbund Berlin e.V. und HfG-Archiv Ulm

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