Am Freitag, den 8. April 2022 ruft ein breites Netzwerk ab 16 Uhr zu einer Protestfahrt mit dem Fahrrad über die Autobahn auf. Das Netzwerk fordert den sofortigen Baustopp der A100. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hält wenig von Tempolimit, autofreien Sonntagen sowie den Pariser Klimazielen, aber den Weiterbau der A100 will er um jeden Preis durchsetzen – das hat sein Ministerium in  der vergangenen Woche angekündigt. Getragen wird der Protest von der Bürger*innenInitiative A100 (BI A100), ADFC Berlin, dem Bündnis Berliner Straßen für Alle, Changing Cities, Campact e.V., Fridays For Future Berlin, FRE!LAUF DIY Bike-Camp, dem Volksentscheid Berlin autofrei und der Berliner Clublandschaft.

„Mit jedem weiteren Kilometer Stadtautobahn rückt Berlin von den Zielen des Mobilitätsgesetzes ab. Der Vorrang für den klimafreundlichen Fuß-, Rad und öffentlichen Verkehr ist seit 2018 festgeschrieben. Eine Stadtautobahn hingegen dreht die Zeit zurück und schleust mehr Abgase, mehr Lärm und mehr Autostau in die Stadt. Mit der Verlängerung der A100 verliert Berlin Fläche für Wohnungen, Kiezstrukturen, Clubkultur, Grünflächen und Kleingärten. Für eine lebenswerte Hauptstadt braucht es den Rückbau, keinen Weiterbau der A100“, fordert Frank Masurat, Landesvorsitzender des ADFC Berlin.

„Das FDP-Verkehrsministerium hat in der letzten Woche angekündigt den 17. Bauabschnitt der A100 auf jeden Fall zu bauen, denn dieses Bauprojekt ist gesetzlich im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) verankert. Der BVWP wurde 2016 beschlossen, als es noch kein Klimaschutzgesetz gab. Wir fordern ein Moratorium für alle 1000 Straßenbauprojekte und deren Überprüfung nach zeitgemäßen Kriterien, die Klimaschutzziele und Mobilitätswende einschließen. In unserer Stadt ist zu wenig Platz, um eine Betonschneise an Wohnblöcken vorbei und  durch Parks zu schlagen. Wir wollen Lebensqualität für alle“, sagt Briti Beneke von der Bürger*innenInitiative A100.

„Es ist geradezu unanständig im Angesicht der humanitären Katastrophen, die uns die Klimakrise und der Krieg in der Ukraine bescheren, Straßenbauprojekte wie die A100 zu fördern, die CO2-Emssionen steigern und unsere Ölabhängigkeit von Russland und weiteren autokratischen Ländern zementieren. Eine Autobahn wird nicht klimafreundlich, nur weil man sie so nennt. Wer die A100 befürwortet, muss den jungen Berliner*innen in Zukunft erklären, warum sie keine Fuß-, Rad- und ÖV-Infrastruktur bekommen, sondern ihren Lebensstil wegen CO2-Bilanz und Klimakrise noch drastischer reduzieren und mit mehr Lärm- und Luftverschmutzung leben müssen, denn Kfz-Industrie sei nun mal wichtiger als Menschen“, sagt Inge Lechner von Changing Cities.

Zur Berichterstattung am 8. April laden wir Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihr Kommen.
Ablauf der Fahrrad-Protestfahrt:
16 Uhr: Kundgebung vor dem Bundesverkehrsministerium (Invalidenpark)
Gegen 16:30 Uhr: Abfahrt 
Gegen 17:30 Uhr: Abfahrt vom Zwischenstopp am Platz der Luftbrücke
Gegen 18 Uhr: Abschlusskundgebung am Ostkreuz (Markgrafendamm)
Route: https://www.aktionskarten.org/#/de/maps/6eb50c1dd295411c8f5d738765ad0b71/map

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