Das Chaos in der deutschen Corona-Politik nimmt kein Ende. Erst verständigen sich Bund und Länder am Montag auf ein Ende der Pflicht-Quarantäne für Corona-Infizierte ab 1.Mai und nun knickt der verantwortliche Bundesminister ein und verkündet in einer Talk-Show ein Festhalten an der Quarantäne-Pflicht.

Der CGB begrüßt dennoch die Kehrtwende von Karl Lauterbach, da die Isolation Corona-Infizierter für die weitere Ausbreitung der Pandemie unverzichtbar ist. Kritik gebührt der Gesundheitsministerkonferenz, die entgegen allen Warnungen von Fachleuten die Aufhebung der Quarantäne-Pflicht beschlossen hat und dies u.a. mit der erhofften Entlastung der Gesundheitsämter begründete.

Wenn jetzt auch noch ausgerechnet Mandatsträger der SPD, wie Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte, ihrem Minister in den Rücken fallen und ihn für seine mutige Kehrtwende kritisieren, so zeugt dies nicht nur von mangelndem Rückhalt für Lauterbach in der eigenen Partei, sondern auch vom Einknicken politisch Verantwortlicher vor der ungebrochenen Corona-Pandemie. Hoffen auf Durchseuchung statt ernsthafter Corona-Bekämpfung lautet die neue Devise. Dies ist unverantwortlich und menschenverachtend.

Leider ist die CDU als größte Oppositionspartei um keinen Deut verantwortungsbewußter. Sie streubt sich weiterhin gegen jegliche Corona-Impfpflicht und will am morgigen Donnerstag auch den Kompromiß-Antrag, der eine Impfpflicht ab 60 Iahre vorsieht, nicht unterstützen. Dabei sind bislang erst 76 Prozent der deutschen Bevölkerung grundimmunisiert.

Eine Impfung bietet erfahrungsgemäß den besten Schutz vor Corona, in jedem Fall aber vor schweren Krankheitsverläufen. Der CGB fordert daher CDU und FDP auf, ihren Widerstand gegen die schrittweise Realisierung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht aufzugeben.

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