"Im Kontext von Lockdowns und Pandemie war es wichtiger denn je, dass Schutz- und Beratungseinrichtungen für Frauen, die Gewalt erleben, arbeitsfähig bleiben und niedrigschwellig erreichbar sind – das heißt vor allem auch online & telefonisch", so Projektleiterin Dr. Charlotte Binder. "Aufgrund der Unterfinanzierung, die das Hilfesystem seit Jahrzehnten prägt, war zu Pandemiebeginn allerdings eine große Zahl an Frauenhäusern und Beratungsstellen nicht einmal ausreichend mit so grundlegenden technischen Mitteln wie Computer, Diensthandys oder auch nur stabilem Internet ausgestattet."
Ein Großteil der realisierten Projekte entfiel mit einem Volumen von rund 2,3 Mio. Euro und 598 bewilligten Anträgen auf die Verbesserung der technischen Ausstattung wie den Erwerb von Laptops, leistungsfähigen Telefonanlagen und Internetzugängen, Smartphones oder Softwarelizenzen. Das ermöglichte den Mitarbeitenden mobiles Arbeiten und Beratung per Telefon oder Computer und den Bewohner*innen von Frauenhäusern unter anderem die Teilnahme an wichtigen Integrations- und Sprachkursen.
Förderfähig waren in einem zweiten Projektstrang zudem die Qualifizierung von Mitarbeitenden (z.B. zur Online-Beratung), professionelle digitale Sprachmittlung oder die Gestaltung barrierearmer Websites und Informationsmaterialien. Hierauf entfielen 199 beantragte Vorhaben mit einem Volumen von ca. 600.000 Euro und damit der kleinere Anteil der Anträge.
"Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel, wie schnell und effektiv Verbesserungen auch kurzfristig möglich sind – wenn nur der politische Wille und das notwendige Geld da sind. Die hohe Nachfrage nach Equipment, das nach heutigen Standards selbstverständlich sein sollte, führt aber auch eindrücklich vor Augen, wie stark das Hilfesystem über sehr lange Zeit finanziell vernachlässigt worden ist", erklärt Katrin Frank, Vorstandsvorsitzende von FHK. "Damit der Prozess hier nicht endet und weiter Lücken geschlossen werden, wäre es an der Zeit, die technische Ausstattung des Hilfesystems politisch langfristig mitzudenken und sicherzustellen."
Nähere Informationen zum Projekt "Hilfesystem 2.0", das im Dezember 2022 seinen Abschluss findet, erhalten Sie unter https://www.frauenhauskoordinierung.de/….
Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) wurde auf Initiative der Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland, Der Paritätische Gesamtverband, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) gegründet, um sich im Auftrag der Mitglieder für den Abbau von Gewalt gegen Frauen und für die Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder einzusetzen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfesystem, fördert die fachliche Zusammenarbeit und bündelt Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren.
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