Die Bewohner des Schweizer Bundesstadt-Kantons Bern haben dieses Jahr eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 38.215 Euro. Im österreichischen Hauptstadt-Bundesland Wien stehen den Menschen 23.380 Euro pro Kopf zur Verfügung. Die Einwohner des deutschen Hauptstadt-Bundeslandes Berlin kommen im Jahr 2022 hingegen auf ein Ausgabepotenzial von 23.088 Euro pro Kopf. Damit liegen alle drei Hauptstadt-Regionen unter dem jeweiligen Landesdurchschnitt.
GfK prognostiziert für die circa 8,7 Millionen Schweizer im Jahr 2022 eine Kaufkraftsumme von knapp 362,1 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein). Die Österreicher kommen mit mehr als 8,9 Millionen Einwohnern auf eine Summe von knapp 221,2 Milliarden Euro, während die Gesamtkaufkraft der rund 83,2 Millionen Deutschen 2.062,8 Milliarden Euro beträgt.
Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Ob mit dem nominalen Kaufkraftzuwachs tatsächlich ein höheres frei verfügbares Einkommen einhergeht, hängt allerdings davon ab, wie sich 2022 die Verbraucherpreise entwickeln werden. Der Fokus der Studie liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede. Die Studie zeigt, wie verschieden die regionale Kaufkraft ist, sowohl zwischen als auch innerhalb der Länder.
Schweiz
Ein Blick auf die regionale Verteilung der Kaufkraft auf Ebene der Schweizer Kantone zeigt, dass hier wie in den Vorjahren Zug, Schwyz und Nidwalden das Ranking anführen. Aufgrund der relativ geringen Anzahl an Einwohnern entspricht die Kaufkraftsumme dieser drei Kantone zusammen jedoch nur rund 5,6 Prozent der Kaufkraftsumme der gesamten Schweiz. Der einwohnerstärkste Kanton Zürich, in dem knapp 18 Prozent aller Schweizer leben, verfügt mit fast 74,4 Milliarden Euro dagegen über mehr als 20,5 Prozent der gesamten Schweizer Kaufkraft: Mit einem Pro-Kopf-Wert von 47.872 Euro landet Zürich im landesweiten Ranking auf Platz vier.
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 2022 ein paar Änderungen im Top 10 Ranking: Obwalden und Basel-Landschaft tauschen die Ränge fünf und sechs, Basel-Stadt zieht hingegen an Appenzell Innerrhoden vorbei auf den siebten Platz. Neu in den Top 10 ist in diesem Jahr Luzern: Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 41.083 Euro verdrängt der Kanton Vaud aus den Top 10.
Ein Blick auf den ersten und letzten Platz des Kantonrankings zeigt, wie groß die regionalen Unterschiede sind: Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 65.550 Euro liegt Zug deutlich auf dem ersten Rang: Im flächenmäßig kleinsten Kanton stehen den Einwohnern 57 Prozent mehr als dem Landesdurchschnitt für ihre Ausgaben zur Verfügung. Im letztplatzierten Kanton Jura haben die Menschen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 35.788 Euro, womit sie 14,3 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegen.
Bezirke
Auf der feinräumigeren Bezirksebene hat sich im Ranking der Top 10 nichts geändert. Mit deutlichem Vorsprung liegt nach wie vor der Bezirk Höfe auf dem ersten Platz: Hier stehen den Einwohnern 97.329 Euro pro Kopf und damit 133 Prozent mehr als dem Landesdurchschnitt zur Verfügung. Auf den Rängen zwei und drei folgen der Bezirk Meilen und der Kanton Zug, deren Pro-Kopf-Kaufkraft 59 Prozent bzw. 57 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt liegen.
Alle Bezirke in den Top 10 sind geografisch in den vier kaufkraftstärksten Kantonen verortet. Die den Durchschnitt am meisten repräsentierende Kaufkraft ist mit 41.722 Euro pro Kopf im Bezirk Bremgarten zu finden. Schlusslicht des Bezirksrankings ist die Region Bernina, die den Wahlkreis Entlebuch in diesem Jahr ablöst: In der Region Bernina stehen den Einwohnern 30.608 Euro pro Kopf zur Verfügung, womit der Bezirk 26,7 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegt.
Österreich
Ein Blick auf die österreichischen Bundesländer zeigt, dass die Verteilung der Pro-Kopf-Kaufkraft relativ homogen ist. Im Vergleich zum Vorjahr schließt sich die Kaufkraftschere 2022 etwas mehr, sodass sich die Werte etwas mehr dem Bundesdurchschnitt annähern.
Das erstplatzierte Bundesland Niederösterreich liegt mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 25.982 Euro 4,9 Prozent über dem Landesdurchschnitt, während Wien auf dem letzten Platz mit 23.380 Euro pro Kopf nur 5,6 Prozent darunter liegt. Eine Änderung im diesjährigen Bundeslandranking ist, dass Salzburg und Oberösterreich die Ränge vier und fünf tauschen. Außerdem zieht Tirol mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 24.341 Euro an Kärnten vorbei und belegt 2022 Platz acht.
Bezirke
Auf der feinräumigeren Ebene der österreichischen Bezirke ist die Verteilung der Pro-Kopf-Kaufkraft weitaus heterogener als auf Ebene der Bundesländer. Dies zeigt sich vor allem an den deutlichen Unterschieden innerhalb Wiens: Während fünf Wiener Bezirke in den Top 10 zu finden sind und damit zu den kaufkraftstärksten Bezirken zählen, sind es auch allesamt Wiener Bezirke, die auf den letzten acht Rängen des Bezirksrankings liegen. So haben die Einwohner von Wiens 1. Bezirk (Innere Stadt) eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 40.332 Euro, während den Menschen im 15. Wiener Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) nur 19.587 Euro pro Person zur Verfügung stehen. Damit liegt der kaufkraftstärkste Bezirk fast 63 Prozent über dem Landesdurchschnitt, während der kaufkraftschwächste knapp 21 Prozent darunter liegt.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es in den Top 10 nur eine Änderung: Wiens 4. Bezirk (Wieden) belegt mit 26.994 Euro pro Person den zehnten Platz, während Eisenstadt-Umgebung 2022 auf den zwölften Rang rutscht. Die durchschnittlichste Pro-Kopf-Kaufkraft ist im Bezirk Hallein zu finden: Dort haben die Einwohner ein verfügbares Nettoeinkommen von 24.773 Euro.
Ergebnisse zur GfK Kaufkraftstudie Deutschland 2022
finden Sie in der Pressemitteilung vom 08.12.2021 unter https://www.gfk.com/de/presse/kaufkraft-deutschland-2022.
Zur Studie
Die GfK Kaufkraft ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Gas oder Strom, Bekleidung oder das Sparen abgezogen. Basis der Berechnung sind, neben der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur Berechnung der staatlichen Leistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.
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