Trotz geringer Nachfrage hatten Jäger in der vergangenen Jagdsaison etwa 26.000 Tiere getötet. Die Robbenfänger erhielten letztes Jahr auch dank staatlicher Subventionen etwa 27 CAD$ pro Robbe, das entspricht etwa 20 EUR. Zum Vergleich, zum Höherpunkt der Jagd in 2006 konnten pro Robbe 102 CAD$ erzielt werden, etwa 74 EUR.
„Das Fehlen internationaler Märkte, die zunehmend unsichere Eissituation und zuletzt Corona haben zu einer drastischen Verkleinerung der Jagd beigetragen“, erklärt Andreas Dinkelmeyer, Campaignsmanager IFAW (International Fund for Animal Welfare) Deutschland. „Besonders das Importverbot in der EU hat wesentlich dazu beigetragen, dass diese grausame und unsinnige Jagd kleiner geworden ist. Kanadas Regierung muss endlich den Robbenjägern eine wirtschaftliche Alternative bieten, die Region sinnvoll entwickeln, anstatt diese Jagd weiter zu unterstützen.“
In den 2000er Jahren erlegten Robbenjäger jährlich etwa 300.000 Robbenjungen. Nach jahrelanger Arbeit des IFAW und breitem öffentlichen Druck verhängte die EU 2009 ein Importverbot für Robbenprodukte aus der kommerziellen Robbenjagd. Experten schätzen, dass sich seitdem der angelandete Fang um 90 Prozent verringert hat und damit etwa vier Million Robbenjunge vor der Jagd gerettet wurden.
In den letzten Jahren hat die Zahl der getöteten Robben drastisch abgenommen. So wurden 2020, pandemiebedingt, aber auch aufgrund einer schlechten Eissituation, nur noch etwa 400 Tiere getötet.
Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1969 für ein Ende der kommerziellen Robbenjagd in Kanada eingesetzt, da die Jagd grausam, unnötig und nicht nachhaltig ist. Darüber hinaus haben die Auswirkungen des Klimawandels auf den Lebensraum der Robben die Forderung nach einem Ende der Jagd noch dringlicher gemacht.
Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: www.ifaw.org
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