Seitdem Garten und Terrasse zum "Outdoor-Wohnzimmer" aufgestiegen sind, werden Elektroanschlüsse auch im Außenbereich des Eigenheims immer wichtiger. Auf der Terrasse wie auch in weiter vom Haus entfernten Gartenbereichen sind Stromauslässe unerlässlich. "Damit die Stromversorgung zuverlässig und jederzeit sicher funktioniert, gibt es bei der Planung einiges zu beachten", sagt Michael Conradi von der Initiative ELEKTRO+.  „Am besten zieht man von Anfang an einen Elektrofachbetrieb zu Rate. Dieser kennt alle relevanten Sicherheitsanforderungen und übernimmt auch die fachmännische Umsetzung.“ Weitere Tipps für die Elektroplanung im Garten:

  • Im Freien dürfen nur Installationsmaterialien verwendet werden, die ausdrücklich dafür zugelassen und sicher vor Feuchtigkeit geschützt sind. Hinweise dazu gibt die IP-Schutzart.
  • Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz FI-Schalter, sind für alle Stromkreise außerhalb des Hauses vorgeschrieben und schützen die Bewohner umfassend, falls doch einmal Feuchtigkeit z.B. durch Regen oder einen Rasensprenger in Geräte eindringt, Kabel beim Rasenmähen oder dem Heckenschnitt beschädigt werden. Der FI-Schutzschalter erkennt Fehlerströme sofort und unterbricht in Sekundenbruchteilen die Stromzufuhr.
  • Geeignete Kabel im Garten werden unsichtbar im Erdreich verlegt. Sie sollten in speziellen Kabelschutzrohren verlaufen, in denen sie gegen Druck, Reibung und Nässe zuverlässig geschützt sind.
  • Flexible Schutzrohre bieten zudem Zukunftssicherheit. Unterirdische Kabel können schnell ausgetauscht oder nachträglich eingezogen werden, wenn der Garten und Außenbereich umgestaltet wird. Die Stromversorgung für eine Außensauna, ein neues Gartenhaus oder einer Ladesäule für E-Fahrzeuge ist so leicht nachträglich zu installieren.
  • Die Stromkreise für den Außenbereich sollten sich nur von innen zuschalten lassen. Alternativ können abschließbare Steckdosen genutzt werden. So ist ein unerwünschter Zugriff von Dritten im Außenbereich ausgeschlossen.
  • Energiesäulen mit Steckdosen im Garten verhindern Kabelsalat durch Verlängerungskabel und Kabeltrommeln. Sie sind auch mit Beleuchtungen und Anschaltung durch Bewegungsmelder erhältlich.
  • Smart-Home-Systeme machen auch den Außenbereich komfortabler. So kann man etwa Außenbeleuchtung oder Teichpumpe bequem per App regeln. Die Gartenbewässerung kann sich in Kombination mit Dämmerungssensoren erst nach Einbruch der Dunkelheit anschalten und per Zeitsteuerung wieder ausschalten. Und Bewegungsmelder sorgen dafür, dass der Rasensprenger automatisch Pause macht, wenn ein Bewohner den Garten durchqueren möchte.

Weitere Tipps rund um die Elektroplanung gibt es unter www.elektro-plus.com.   

IP-Schutzart beachten

Wichtige Hinweise zur Eignung von Installationsmaterialen für den Einsatz im Freien gibt die sogenannte IP-Schutzart. Sie besteht aus dem Kürzel IP (Ingress Protection), dem zwei Ziffern folgen. "Die zweite Ziffer steht für den im Außeneinsatz besonders wichtigen Schutz gegen Wasser", erklärt Michael Conradi von der Initiative ELEKTRO+. Er nennt Beispiele für den Einsatz rund ums Haus:

  • IP 23: Schutz gegen Sprühwasser. Geeignet z.B. unter überdachten Eingangsbereichen und Balkonen.
  • IP 44: Schutz gegen Spritzwasser. Geeignet z.B. an der Hauswand, auch bodennah.
  • IP 65: Schutz gegen Strahlwasser. Geeignet z.B. für Bodeneinbau unter Vordächern.
  • IP 67: Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen. Fast uneingeschränkt im Freien einsetzbar.
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