Am heutigen Welt-Parkinson-Tag – er war 1997 von der European Parkinsons Disease Association initiiert worden – machen der erfahrene Mediziner und sein Team auf die besondere Situation der Patienten, aber auch ihrer Angehörigen aufmerksam. „Die Familie ist wichtig. Sie muss lernen und akzeptieren, mit den Einschränkungen ihres Angehörigen zu leben“, weiß Oberärztin Dr. Monika Clauer-Bredt aus ihrer langjährigen Erfahrung. Parkinson ist eine Erkrankung des Alters, kann aber durchaus auch jüngere Menschen betreffen – wie den bekannten amerikanischen Schauspieler Michael J. Fox, der 1991 mit gerade einmal 30 Jahren die Diagnose erhalten hatte. „Der persönliche Lebenswandel oder eine genetische Disposition, sie spielen bei Parkinson kaum eine Rolle“, betont Professor Sommer. „Bei manchen Menschen altern bestimmte Regionen des Gehirns schneller. Die Ursachen dafür kennen wir nicht.“ „In den Anfangsstadien wird die Krankheit oft nicht erkannt. Diese Patienten sehen wir in unserer Klinik gar nicht. Sie kommen erst, wenn Symptome ausgeprägter sind. Uns fehlen also Daten zum Ausbruch der Erkrankung. Gerade für die Entstehung ist daher noch sehr viel Forschungsarbeit zu leisten“, ergänzt Dr. Clauer-Bredt.
Der Verlauf sei bei Beginn oft sehr unspezifisch und mache die Diagnose so schwierig. Die meisten Patienten haben aber auch mit zunehmendem Verlauf Haut-, Schlaf- und Verdauungsprobleme. „Parkinson ist also keine reine Bewegungskrankheit“, betont Professor Sommer. Die Erkrankten verlieren ihre Mimik, sind zeitweise geistig eingeschränkt, leiden nicht selten an Depressionen.
Die therapeutische Begleitung ist deshalb extrem wichtig. „Entscheidend ist, alle Alltagskompetenzen so lange wie möglich zu erhalten“, weiß Regina Husar. Sie hat sich zur Parkinson-Nurse qualifiziert und erlebt, „dass regelmäßige Therapien den Verlauf verzögern“. Die Klinik hat mit den Ergo- und Physiotherapeuten und den Logopäden eine umfassende Komplex-Therapie erarbeitet, die die Betroffenen ganzheitlich betrachtet. „So stabilisieren wir die Patienten für ihren häuslichen Rahmen“, erläutert Regina Husar. Wichtig sei, dass sie aktiv mitarbeiten. „Das tun sie. Alle Patienten sind sehr diszipliniert“, freut sich Professor Sommer. Und betont: „Wir haben ein hochspezialisiertes und qualifiziertes Therapeuten-Team.“
Werden die körperlichen Einschränkungen umfassender und gravierender, werden die Patienten stationär behandelt. „So verschieden die Symptome sind, so unterschiedlich ist auch die Medikation. Nicht jeder Patient verträgt jedes Medikament“, betont Professor Sommer. Bei schweren Verläufen, wenn Tabletten den Betroffenen nicht mehr die erhoffte Erleichterung verschaffen, können auch Pumpen implantiert werden, die die Parkinson-Patienten permanent mit den entsprechenden Medikamenten versorgen.
Info-Box
Parkinson wurde 1817 vom englischen Mediziner James Parkinson zum ersten Mal beschrieben. Deutschlandweit erhalten etwa 200 000 Menschen die Diagnose Parkinson. Im Landkreis leben wahrscheinlich knapp tausend Betroffene.
Weitere Informationen unter www.welt-parkinson-tag.de
Autorin: Margit Haas
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