Das Fachgebiet Hebammenwissenschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU) hat seit März 2022 sach- und fachkundige Unterstützung: Michaela Michel-Schuldt, Ph.D., Master of Science Midwifery und Hebamme, wurde auf die Professur Hebammenwissenschaft am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen berufen. Zuvor war Michaela Michel-Schuldt mit der Vertretung der entsprechenden Professur beauftragt. „Mit Michaela Michel-Schuldt haben wir eine Kollegin mit großer internationaler Expertise sowie viel praktischer Erfahrung für die Hochschule gewinnen können. Sie wird unsere noch junge Disziplin weiter voranbringen“, freut sich Studiengangleiterin Prof. Nina Knape, Ph.D..

Prof. Michaela Michel-Schuldt, Ph.D., Jahrgang 1977, studierte zunächst Ethnologie, Philosophie und Pädagogik bevor sie 2003 erfolgreich ihre Ausbildung zur Hebamme an der Hebammenschule der Justus-Liebig-Universität Gießen abschloss. Im Anschluss arbeitete Michel-Schuldt zunächst als Beleghebamme am Heilig-Geist-Hospital in Bingen, dann als internationale Hebamme beim Hilfsdienst Malteser International. Dort hatte sie in Thailand die Leitung der Mutter-Kind-Gesundheitskomponente in zwei Flüchtlingslagern inne, managte in Myanmar die Programmkomponente mütterliche und reproduktive Gesundheit in der Grenzregion zu Bangladesch und leistete Nothilfe nach einem Wirbelsturm im Süd-Westen von Myanmar. Es folgten ein Bachelorstudium in Midwifery an der Glasgow Caledonian University, Schottland, und ein European Master of Science-Abschluss an der Medizinischen Hochschule Hannover (2012). Nach Forschungsaufenthalten in Südafrika, Neuseeland und Australien sowie einem Lehrauftrag an der Katholischen Hochschule Mainz war Michel-Schuldt von 2012 bis 2016 im United Nations Population Fund (UNFPA) tätig, u.a. als Beraterin für die Hebammenausbildung in Bangladesch, als Technical Officer Midwifery in der Technical Devision in Genf, Schweiz, oder als Beraterin für den kambodschanischen Hebammenverband im Länderbüro Phnom Penh, Kambodscha. Nach weiteren Lehr- und Beratertätigkeiten, u.a. für UNICEF, WHO und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit erlangte Michaela Michel-Schuldt 2021 dann den Doctor of Philosophy (Ph.D.) der University of Technology, Australien, und der University of Dundee, Schottland mit einer Arbeit über „Hebammengeleitete Betreuung in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen.“ Seit September 2021 lehrt und forscht die Mainzerin an der Hochschule in Ludwigshafen im Bereich Hebammenwissenschaft.

Zum Dualen Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft:

Der duale Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft ist ein primärqualifizierender Studiengang und richtet sich an alle Studieninteressierte, die den Beruf der Hebamme erlernen wollen. Voraussetzung ist eine Hochschulzugangsberechtigung (Abitur, Fachhochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannt Vorbildung) oder eine erfolgreiche abgeschlossene Berufsausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Die theoretischen Studienphasen finden an der Hochschule statt und werden durch praktische Lerneinheiten in modern eingerichteten Skills- und Simulationsräumen ergänzt. Die praktischen Studienphasen finden im Wechsel mit den theoretischen Studienphasen bei den klinischen und außerklinischen Kooperationspartnern statt: Dazu gehören Praxiseinsätze im Kreißsaal, der Schwangerenambulanz, auf der Wochenbettstation sowie in der Kinderklinik sowie außerklinische Einsätze bei freiberuflich tätigen Hebammen, in Geburtshäusern oder Hebammenpraxen. Während des gesamten Studiums erhalten die Studierenden eine Vergütung.

Das siebensemestrige Studium ersetzt durch die Änderung des Hebammengesetzes 2019 im Zuge der Akademisierung der Gesundheitsberufe künftig die Ausbildung an Hebammenschulen: Diese dürfen letztmalig 2022 mit einem Hebammenausbildungskurs starten. Ab 2023 kann man den Beruf der Hebamme nur noch an Hochschulen und Universitäten erlernen. Der Studiengang Hebammenwissenschaft schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Science und einer staatlichen Zulassung zur Hebamme ab.

Eine Bewerbung zum Wintersemester 2022/2023 ist ab 1. Mai 2022 möglich. Die nächste Online-Infoveranstaltung für Studieninteressierte findet am 13. April von 16.00 bis 18.00 Uhr statt.

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