Die von der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) initiierte Aktion KrisenHelfer läuft vor Ostern intensiv weiter.

In der WRO-Datenbank www.krisen-helfer.org finden sich bis dato bereits über 250 Angebote von Wohnungsgebern aus der Ortenau mit einer verfügbaren Anzahl von 655 Betten. Zahlreiche Flüchtlinge konnten über diesen Weg bereits eine sichere Unterkunft beziehen, darunter auch die von der WRO und dem Gengenbacher Busunternehmen ZimBus aufgenommenen 70 Flüchtlinge.

Mit KrisenHelfer setzen die WRO, das Landratsamt Ortenaukreis und der Rotary Club Offenburg-Ortenau ein Zeichen, um Menschen zu unterstützen, die aktuell dringend Hilfe brauchen. Dank des hohen Spendenaufkommens konnte am vergangenen Dienstag ein zweiter Hilfskonvoi an die polnisch-ukrainische Grenze realisiert werden. Stand heute belaufen sich die Spenden auf über 200.000 Euro an Spendengeldern und zusätzlich rund 300.000 Euro Sachspenden von Ortenauer Unternehmen.

In der Karwoche ist das KrisenHelfer-Team zum zweiten Konvoi mit 23 Personen und 7 Fahrzeugen unter der Leitung von Kommandant Michael Wegel von der Feuerwehr Achern aufgebrochen, um an der polnisch-ukrainischen Grenze dringend benötigte Hilfsgüter zu übergeben. Sie nehmen die 3.200 Kilometer Fahrweg auf sich, um erbetene Güter an die ukrainischen Partner der WRO zu übergeben. Der Konvoi ist bestückt mit Profi-Feuerwehrhandschuhen für die ukrainischen Kollegen, 36 Paletten Wasser, ein weiterer 40-Tonner LKW voller Nahrungsmittel, Babynahrung und Hygieneartikeln, sowie eine LKW-Ladung Krankenhausbetten, die direkt an ein Krankenhaus in der Ukraine geliefert werden.

Die 25 Helfer des Konvois packen vor Ort mit an. Neben mehreren Berufsfeuerwehren aus der Ortenau haben sich auch drei Kollegen der Werksfeuerwehr des Sanitärkeramikherstellers Duravit aus Hornberg angeschlossen. Das Unternehmen unterstützt die Aktion KrisenHelfer großzügig finanziell und mit Manpower.

„Unser Dank gilt allen Spendern, groß wie klein, allen Helfern und Unterstützern. Mit der Aktion KrisenHelfer können wir vor Ort ohne weiteren Verwaltungsaufwand unterstützen. In den umkämpften Gebieten ist das Leiden besonders groß. Jeder Euro kommt an und über unsere Kontakte in der Ukraine können wir uns rasch auf den aktuellen Bedarf einstellen“, so WRO-Geschäftsführer Dominik Fehringer. In der Bereitstellung von Hilfsgütern liege zwischenzeitlich der Schwerpunkt sinnvoller Hilfsaktionen, auch um Ukrainern den vielfach selbst gewünschten Verbleib in ihrem Heimatland zu ermöglichen, erklärt Fehringer.

Aufgrund der mittlerweile durch internationale Hilfsorganisationen gesicherten und gut kommunizierten Fluchtkorridore innerhalb Europas wird es vom Team der KrisenHelfer keinen weiteren direkten Transfer von Flüchtlingen mehr in die Ortenau geben. „Im Chaos des Kriegsbeginns war es die richtige Entscheidung, heute gibt es andere Wege für Flüchtlinge, die bereits die Grenzen der EU erreicht haben“, so Fehringer. Dazu zählen eingerichtete Bahnstrecken durch ganz Europa mit kostenfreier Nutzung durch Flüchtlinge. Leerfahrten von Bussen über 1.500km auf dem Hinweg seien nicht mehr notwendig. Zudem eigne sich ein Bus aufgrund der geringen Ladekapazität auch nicht als Transporteinheit für Hilfsgüter.

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