Gegen den Tabellenführer der easyCredit BBL, die Telekom Baskets Bonn, beginnen die MLP Academics Heidelberg stark, spielen eine intensive erste Hälfte und können so mit einem Stand von 41:43 in die Halbzeit gehen. Vor einer Rekordkulisse von 3499 Zuschauer:innen, die im SNP dome ordentlich für Stimmung sorgen, scheint gegen den Top-Club aus dem Rheinland noch einiges möglich. Im dritten Viertel brechen die Gastgeber ein, verlieren offensiv ihren Rhythmus und geben den Spielabschnitt schließlich mit 9:20 ab. So geht es mit einem Zwischenstand von 50:63 ins letzte Viertel. Gegen souveräne und treffsichere Bonner ist dieser Rückstand trotz aller Heidelberger Mühe zu groß und die Partie endet mit 71:82.

AUSGANGSSITUATION

Am Ostermontag ist alles angerichtet für einen wahren Feiertags-Leckerbissen im SNP dome. Mit den Telekom Baskets Bonn kündigt sich der Spitzenreiter der easyCredit BBL an, der momentan das heißeste Team der Liga ist. Die Bonner haben acht Spiele in Folge gewonnen und stellen die beste Offensive der Liga. Dazu ist nicht nur der Gegner, sondern auch die Kulisse im SNP dome großartig: Dank der Sonderaktion zum Tag des Sportvereins spielen die MLP Academics Heidelberg heute vor Rekord- Kulisse von 3449 Zuschauer:innen und können in ihrem viertletzten Saisonspiel noch einmal ein echtes Highlight genießen. Die Chancen für eine Heidelberger Überraschung stehen gut, da den Bonnern mit Parker-Jackson Cartwright und Jeremy Morgan zwei ihrer besten Topscorer fehlen. Weiterhin fehlt mit Tyson Ward ein weiterer Schlüsselspieler.

SPIELVERLAUF

1. Viertel (16:22): Angetrieben vom Publikum starten beide Mannschaften hochmotiviert in die Partie und können jeweils im ersten Angriff direkt einen Dreier versenken. Damit ist der Ton für die nächsten Minuten gesetzt. Trotz aggressiver Verteidigung auf beiden Seiten läuft die Offensive beider Teams hervorragend, vor allem auf ihre Distanzwürfe können sich beide Mannschaften verlassen. Nach vier gespielten Minuten steht es bereits 10:14. In der Folge können in einer physisch geführten Partie sowohl Academics als auch Baskets ihre Verteidigung weiter hochfahren. Dabei liegt der Vorteil bei den Heidelbergern, die heute wieder auf Albert Kuppe und Kelvin Martin verzichten müssen. Dank zweier artistischer Dreier von Rob Lowery und Jordan Geist können die bissigen Gastgeber in der sechsten Minute auf 16:16 ausgleichen. Die Academics kommen offensiv ins stocken. Ohne die zwischenzeitlichen ausgewechselten Spieler Jordan Geist und Rob Lowery, die bis hier alle Academics-Punkte erzielt haben, ist der Korb für die Heidelberger wie vernagelt. So fangen sich die Gastgeber trotz einer weiter engagierten Verteidigungsleistung einen 0:6-Lauf zum Viertelende ein (16:22).

Heidelberger des Viertels: Rob Lowery. Ist mit Jordan Geist, der wie Lowery acht Punkte erzielt, der einzige Scorer der Academics im ersten Viertel und bekommt durch seine zwei Rebounds den Vorzug vor seinem Guard-Kollegen. Außerdem ist die perfekte Dreierquote der Nummer Drei der Academics hervorzuheben, die angesichts des Schwierigkeitsgrads seiner Würfe umso beeindruckender ist.

2. Viertel (25:21): In der 11. Minute ist es schließlich Academics-Kapitän Phillipp Heyden, der den Bann bricht und die ersten Nicht-Lowery-oder-Geist-Punkte seiner Mannschaft erzielt. Zu diesem Zeitpunkt steht es 18:25 und die Hausherren müssen aufpassen, gegen den stark aufspielenden Tabellenersten nicht abreißen zu lassen. Durch einen weiteren Hakenwurf von Heyden und Rob Lowerys dritten Dreier können die Academics die richtige Antwort finden und mit einem 5:0-Lauf zum 23:25 Zwischenstand die Telekom Baskets in der 12. Minute zur ihrer ersten Auszeit zwingen. Diese ändert allerdings nichts am Momentum, wenig später gleicht Brekkott Chapman per Korbleger zum 25:25 aus (12. Minute) und treibt die ohnehin gute Stimmung im SNP dome weiter in die Höhe. Bonns Antwort im Stile einer Spitzenmannschaft lässt allerdings nicht lange auf sich warten und nur eine Minute und zwei Bonner Dreier später steht es 25:31 und Frenki Ignjatovic ist nun an der Reihe und verlangt für seine Schützlinge nach einer Auszeit. Weiterhin sind aber die Telekom Baskets die tonangebende Mannschaft und können sich bis zur Viertelmitte sogar auf 29:38 absetzen. An dieser Führung können die Gastgeber zunächst nicht rütteln, regelmäßig findet Bonn die richtigen Antworten auf Heidelberger Punkte und kann die Führung bei grob neun Punkten halten. Erst zum Ende der Halbzeit können die Hausherren, die defensiv weiter hart arbeiten, offensiv ihren Rhythmus wiederfinden und einen kleinen Lauf starten, der in der 20. Minute einen Zwischenstand von 39:43 bringt. Durch Jordan Geists gelungenen Zug zum Korb kurz vor dem Pausenpfiff können die Heidelberger sogar noch einmal weiter auf 41:43 verkürzen und gehen mit einer tollen Ausgangsposition in die Halbzeitpause.

Heidelberger des Viertels: Jordan Geist. Defensiv leistet der Heidelberger Guard Schwerstarbeit gegen Oleksandr Lypovyy und hält seinen gut einen Kopf größeren Gegenspieler mit vollem Körpereinsatz aus der Zone und bei insgesamt null Punkten im ganzen Viertel. Im Angriff schafft es Geist immer wieder, seinem körperlich überlegenen Verteidiger mit seiner Wendigkeit zu entwischen und schwingt sich so mit sieben Punkten zum Heidelberger Topscorer des Viertels auf.

3. Viertel (9:20): Die Academics starten perfekt aus der Pause: Direkt im ersten Heidelberger Angriff der zweiten Hälfte versenkt Rob Lowery seinen nächsten Distanzwurf und bringt seine Mannschaft mit 44:43 in Führung. An dieses Erfolgserlebnis können die Gastgeber allerdings nicht anknüpfen. Der Ball will für die Hausherren einfach nicht durch die Reuse fallen und Rob Lowerys Dreier bleibt für knapp dreieinhalb Minuten der einzige Heidelberger Korberfolg im dritten Viertel, bis Jordan Geist in der 24. Minute schließlich per Korbleger zum 46:48 verwandeln kann. Zwar steht die Heidelberger Verteidigung weiter gut, aber Geists Punkte sind offensiv nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Weiter haben die Academics Schwierigkeiten, zu scoren und müssen die Telekom Baskets trotz einer defensiv weiter engagierten Vorstellung etwas davonziehen lassen. So steht es in der 27. Minute 48:54. Vor allem, da die Heidelberger nun kein Mittel finden, den Bonner Forward Javontae Hawkins am Punkten zu hindern. Die Bundesstädter können sich weiter absetzen und in der 29. Minute ihre Führung mit 50:61 das erste Mal in den zweistelligen Bereich schrauben. Mit einem Zwischenstand von 50:63 geht es in die letzte Pause der Partie.

Heidelberger des Viertels: Osasumwen Osaghae. Der Academics-Big Man bringt im dritten Viertel wichtige Energie von der Bank. Mit seinem Dunk in der 26. Minute zum 48:52 setzt er das absolute Highlight des Viertels, dazu verändert er mit seiner Länge die Bonner Abschlüsse unter dem Korb, blockt einen Wurf, ergattert einen Steal und pflückt zwei Rebounds.

4. Viertel (21:19): Defensiv starten die Academics etwas zu nachlässig in den Schlussabschnitt. Auch wenn vorne der Ball läuft und die Körbe fallen, lassen die Heidelberger die für eine Aufholjagd nötige Intensität vermissen und laufen weiter einem Rückstand von knapp zehn Punkten hinterher. Sechseinhalb Minuten vor Spielende steht es so 59:71. Auch wenn die Academics nun defensiv an Intensität zulegen, finden die Jungs von Frenki Ignjatovic weiterhin kein Mittel, um den überragenden Javontae Hawkins zu stoppen, der fünf Minuten vor Abpfiff bereits 26 Punkte erzielt und seiner Mannschaft zu einer 61:77-Führung verholfen hat. Trotz aller Bemühungen schaffen es die Gastgeber nun nicht mehr, die Bonner Führung entscheidend zu verkürzen. Zu treffsicher sind die Gäste aus der Distanz, zu viele Offensivrebounds gestatten die Academics den Bonnern. So ist die Partie zwar bis zum Ende von beiden Mannschaften physisch intensiv geführt, eng wird es im SNP dome heute aber nicht mehr. Am Ende gewinnt der Tabellenführer aus Bonn trotz tapferer Heidelberger Gegenwehr mit 71:82. Dabei setzen ein Hakenwurf von Phillipp Heyden und die stehenden Ovationen des Publikums für die Heidelberger Saisonleistung einen schönen Schlusspunkt für einen attraktiven und gut besuchten Heimspieltag.

Heidelberger des Viertels: Phillipp Heyden. Der Heidelberger Kapitän spielt das gesamte letzte Viertel durch und nutzt seine Spielzeit überaus effizient. Sechs Punkte bei zwei von drei Würfen aus dem Feld und zwei erfolgreichen Freiwürfen liefert der Center-Routinier und greift dazu drei Rebounds ab – so durchbricht er in der 34. Minute die eindrucksvolle Marke von 500 Rebounds im Laufe seiner BBL-Karriere.

 

NACHBESPRECHUNG:

Statistik des Spiels: Die Telekom Baskets Bonn kamen als die gefährlichste Dreiermannschaft der Liga nach Heidelberg: Kein Team versucht mehr Dreier als die Männer in Magenta und kein Team trifft mehr Dreier. Genau diesen Fokus auf den Dreier haben die Bonner auch heute an den Tag gelegt: sagenhafte 39 Distanzwürfe versuchte die Mannschaft von Tuomas Iisalo (im Gegensatz zur nur 22 auf Heidelberger Seite) und verwandelte diese mit einer starken Quote von 41 Prozent. So stehen sechs Heidelberger Dreiertreffern zum Spielende 16 erfolgreichen Bonner Dreiern gegenüber.

Heidelberger des Spiels: Jordan Geist. Sowohl offensiv als defensiv überzeugte der quirlige Heidelberger Guard heute gegen seine größeren und stärkeren Bonner Gegenspieler. Offensiv war Geist heute Heidelberger Topscorer, legte 19 Punkte bei starken 53 Prozent aus dem Feld auf und konnte vor allem immer wieder erfolgreich den Bonner Korb attackieren. Am defensiven Ende konnte er zwei Steals einsammeln und überzeugte mit seinem tapferen Einsatz vor allem gegen den wuchtigen Oleksandr Lypovyy.

Moment des Spiels: Im vierten Viertel, bei 6:18 Minuten auf der Uhr, nahm Bonns Saulius Kulvietis einen Dreier, der sein Ziel nicht traf, vom Ring abprallte und schließlich in den Händen von Phillipp Heyden landete. Damit konnte der Heidelberger Kapitän seinen zweiten Rebound der Partie aber auch den 500. Rebound seiner Bundesliga-Karriere sichern. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein, Phil!

Für Heidelberg spielten:

Jordan Geist (19 Punkte), Robert Lowery (16), Phillipp Heyden (10), Brekkott Chapman und Niklas Würzner (beide 5), Shyron Ely, Maximilian Ugrai und Kyan Anderson (je 4), sowie Osasumwen Osaghae und Leon Friederici (beide 2).

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