Deutschland habe jahrelang Warnungen der Internationalen Energieagentur ignoriert, sich nicht zu abhängig von Russland zu machen, sagt deren Chef Fatih Birol im Interview mit ZEIT ONLINE. “Wir haben Deutschland schon seit Jahren gesagt: ‘Diversifiziert euch endlich.’” Sich von Russland abhängig zu machen, sei ein großer Fehler Deutschlands gewesen. “Die Fehler der Vergangenheit bekommt Deutschland nun zu spüren.” Birol begleitet seit mehr als drei Jahrzehnten die deutsche Energiepolitik.

Der Energieexperte schätzt, dass die Welt noch mindestens zwei bis drei Jahre lang mit hohen Energiepreisen rechnen müsse. “Es ist eine Zickzackbewegung und wir sind erst am Anfang, keiner weiß, was noch passieren wird.” Die aktuelle Lage an den Energiemärkten sei einmalig: “Wir erleben die erste echte globale Energiekrise.” Im Unterschied zu den zwei Ölkrisen in den Siebzigerjahren sei nicht nur Öl betroffen, sondern auch Kohle und Gas. Zudem sei Russland, das der Ukraine den Krieg erklärt hat, nicht irgendein Land, sondern weltweit der wichtigste Öl- und Gasexporteur.

Birol schätzt, dass die russische Ölproduktion in spätestens zwei Jahren zurückgehen wird, weil Russland der Zugang zu Kapital und Technologie fehlen wird. Wegen der Sanktionen hätten sich nicht nur westliche Öl- und Gaskonzerne aus Russland zurückgezogen, sondern auch große Dienstleister. Birol warnt vor allem vor den sozialen Folgen steigender Energiepreise. “Regierungen müssen jetzt wirklich gezielt Menschen mit geringem Einkommen unterstützen.”

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

ZEIT ONLINE GmbH
Buceriusstraße, Eingang Speersort 1
20095 Hamburg
Telefon: +49 (40) 3280-0
Telefax: +49 (40) 3280-5003
http://www.zeit.de

Ansprechpartner:
ZEIT ONLINE
E-Mail: online-cvd@zeit.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel