„Wir möchten den Welt-Pinguin-Tag dazu nutzen, auf die 18 verschiedenen Pinguinarten aufmerksam zu machen, von denen rund die Hälfte gefährdet ist“, erklärt Dr. Adriane Prahl, Zootierärztin im Tierpark Hagenbeck. „Ursachen für diese bedrohliche Situation sind einerseits der Rückgang des Lebensraums, aber auch die fortgeschrittene Umweltverschmutzung mit dem großen Anteil an Plastik in den Weltmeeren und natürlich auch der Rückgang der Fischbestände weltweit.“

Pinguine zählen zu den absoluten Lieblingen der Besucher im Tierpark Hagenbeck. Von den Humboldt-Pinguinen, die in Südamerika beheimatet sind, zählt Zootierärztin Dr. Adriane Prahl derzeit 32 Exemplare. „Aktuell haben wir vier Paare, die sich in die Bruthöhlen zurückgezogen haben und schon in den nächsten Tagen ihren ersten Nachwuchs erwarten“, erklärt die Zootierärztin. „Eigentlich sind das norddeutsche Pinguine, denn sie sind überwiegend bei uns geschlüpft und haben sich deshalb sehr gut mit dem kalten Hamburger Wetter arrangiert“, scherzt Adriane Prahl.

Insgesamt 49 Pinguine leben zusammen in der Antarktischen Pinguinanlage im Eismeer mit seinen frostigen sieben Grad Celsius. 42 Tiere gehören zur Art der Eselspinguine und sind aktuell mit dem Nestbau schwer beschäftigt, was deutlich daran erkennbar ist, dass die Tiere sich die kleinen Kieselsteine gegenseitig aus den Steinnestern klauen.

Bei den sieben Königspinguinen, die auf der gleichen Anlage leben, handelt es sich um eine sogenannte Bachelorgruppe, die ausschließlich aus männlichen Tieren besteht. Gerade bei dieser Art stellt der Klimawandel zukünftig ein großes Problem dar: „Laut einer Studie könnte sich der Bestand bis zum Jahr 2100 um bis zu 70 Prozent reduziert haben. Grund ist der Rückgang der Nahrungsquellen aufgrund der Meereserwärmung und dem Fischfang“, erklärt Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor im Tierpark Hagenbeck. „Umso wichtiger ist es, dass zoologische Gärten wie Hagenbeck durch die lange Erfahrung mit der artgerechten Haltung dieser Tiere darauf vorbereitet sind, Populationen wenigstens in menschlicher Obhut erhalten zu können.“

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