Ab 14.00 Uhr werden bei zahlreichen dezentralen Gedenkveranstaltungen für verschiedene Opfergruppen u. a. Gedenkzeichen für den 1940 im KZ Sachsenhausen ermordeten polnischen General Bolesław Roja und für die italienischen Opfer des KZ Sachsenhausen eingeweiht.
Am Vormittag um 11.00 Uhr findet die Verleihung des Franz-Bobzien-Preises statt. Mit der Auszeichnung würdigen die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte Projekte in Berlin und Brandenburg, die in besonderem Maße zeithistorische Bildung mit der Förderung von Demokratie, Toleranz und Vielfalt verbinden.
Am Samstag, 30. April 2022, lädt die Gedenkstätte interessierte Besucherinnen und Besucher um 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr zu moderierten Zeitzeugengesprächen mit den Sachsenhausen-Überlebenden Bogdan Bartnikowski, Edward Farber und Emil Farkas ein. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung unter hager@gedenkstaette-sachsenhausen.de erforderlich.
Ab dem 29. April ist in der ehemaligen Häftlingswäscherei die Werkstattausstellung „Lichtpunkt im Dunkeln“ zu sehen. Gezeigt werden Objekte und Dokumente aus den Sammlungen der Gedenkstätte zum Thema „freie Zeit“ im Alltag des Konzentrationslagers, die nach verschiedenen Gesichtspunkten befragt werden. Postverkehr, Rauchen Musik und Sportwettkämpfe werden in der Ausstellung thematisiert.
Am 27. April wird um 19.00 Uhr in einer Online-Veranstaltung die neue Internetseite voices-of-the-next-generations.org vorgestellt. Auf der Seite teilen Nachkommen ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen ihre Erfahrungen mit der eigenen Familiengeschichte und stellen ihre Perspektiven auf die Erinnerung zur Diskussion (Anmeldung erbeten unter nextgeneration@gedenkstaette-sachsenhausen.de).
Bereits am Freitag, 29. April 2022, wird um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald mit einer Gedenkveranstaltung an die Befreiung der KZ-Häftlinge erinnert. Nach Begrüßungen durch Gedenkstättenleiterin Carmen Lange und Stiftungsdirektor Axel Drecoll sprechen Steffen Freiberg, Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, Mireille Cadiou von der Amicale française und Andreas Meyer vom Internationalen Sachsenhausen Komitee zu den Gästen.
Den Abschluss des Programms bildet am Montag, 2. Mai 2022, um 10.00 Uhr eine Gedenkveranstaltung am ehemaligen KZ-Außenlager Klinkerwerk in Oranienburg mit Ansprachen von Astrid Ley (stellv. Leiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen), Dik de Boef (Generalsekretär des Internationalen Sachsenhausen Komitees) und Ursula Nonnemacher (Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg).
Hintergrund:
Am 22./23. April 1945 erreichten sowjetische und polnische Soldaten das unmittelbar zuvor von der SS geräumte KZ Sachsenhausen, in dem zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert waren. Mindestens 55.000 von ihnen starben an den unmenschlichen Haftbedingungen oder wurden Opfer von Mordaktionen der SS. Die Befreier fanden im Lager rund 3.000 kranke Häftlinge vor. Mehr als 30.000 Häftlinge befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Todesmarsch weiterhin in der Gewalt der SS, die in dieser Schlussphase nochmals mit besonderer Brutalität Häftlinge ermordete. Mehr als 16.000 Häftlinge mussten sich für einige Tage unter freiem Himmel in einem provisorischen Lager im Belower Wald bei Wittstock aufhalten. Die letzten Überlebenden wurden in den ersten Maitagen befreit.
Information: www.sachsenhausen-sbg.de
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
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16515 Oranienburg
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Telefax: +49 (3301) 810920
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