In Städten und Ortschaften kann Verkehrslärm allem voran durch die Förderung des Rad- und Fußverkehrs sowie durch Entwicklungskonzepte wie das der „Stadt der kurzen Wege“ verringert werden. Dabei gibt es selbstverstärkende Effekte: Wo viele Menschen Rad fahren oder zu Fuß gehen ist es ruhig – und wo es ruhig ist, fahren Menschen auch gerne Rad oder gehen eher zu Fuß. Beim ÖPNV oder Bahnverkehr hingegen entsteht auch eine nicht unerhebliche Lärmbelastung – doch ist diese in der Summe deutlich geringer, weil mehr Menschen mit weniger Fahrzeugen transportiert werden.
Auch die E-Mobilität hat das Potential, einen deutlichen Beitrag zur Reduktion von Verkehrslärm zu leisten. Dies gilt vorrangig in Städten und Ortschaften, wo E- oder Hybrid-Fahrzeuge langsam unterwegs sind. Noch sind hier allerdings Fragen der Verkehrssicherheit offen. Auf Schnellstraßen und Autobahnen hingehen wird der größte Anteil des Verkehrslärms durch Wind- und Rollgeräusche erzeugt. Tempolimits können – sowohl im städtischen Bereich als auch auf Autobahnen – zu einer Lärmreduktion beitragen.
Der Königsweg in der Vermeidung von Verkehrslärm ist allerdings derjenige, bei dem Verkehr gar nicht erst entsteht, betont der BUND Sachsen. Die Ermöglichung von Home-Office und der Einsatz von Telefon- und Videokonferenzen können darüber hinaus sowohl regionalen als auch internationalen Verkehr reduzieren.
„Zu einer maßvollen Mobilität und zu einer Förderung lärmärmerer Verkehrsträger ist die wichtigste Maßnahme der rasche Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen. Es ist gut, dass die Bundesregierung die aktuellen Pläne der EU-Kommission dafür nun sogar noch verschärfen will. Das ist wegen des Ukraine-Krieges ohnehin nötig, der zeigt: Fossile Brennstoffe erzeugen nicht nur Klimawandel, Artensterben und Lärm, sondern untergraben auch unser aller Freiheit und Sicherheit. Die Verringerung des Verkehrslärms und die damit verbundene Wiedergewinnung von Aufenthaltsqualität im Freien sind eine große Chance auf ein gesünderes Leben. Die zu kurz gedachte Reaktion, für Ruhe ins Grüne zu ziehen und sich dann einen SUV für die weiteren Wege vor die Tür zu stellen, kann dagegen keine nachhaltige Lösung sein. Nur mit einer flächendeckenden Mobilitätswende erreichen wir eine klimafreundlichere und ruhigere Welt, die neben uns die Tier- und Pflanzenwelt dringend braucht“, so Ekardt.
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