Viel Zeit hat die Gruppe vor allem in die Präzisierung von Formulierungen investiert, um Fehlinterpretationen jeglicher Art vermeiden zu können. Das 30 Seiten starke Dokument fasst in zehn Punkten kompakt die wesentlichen Behandlungsaspekte und Strukturmerkmale zusammen, die mit den Qualitätsindikatoren für jede Intensivstation überprüfbar sind:
- Tägliche multiprofessionelle und interdisziplinäre Visite mit Dokumentation von Tageszielen
- Management von Sedierung, Analgesie und Delir
- Patientenadaptierte Beatmung (bei schwerem Lungenversagen)
- Frühzeitige Entwöhnung von einer invasiven Beatmung (Weaning)
- Überwachung der Maßnahmen zur Infektionsprävention
- Maßnahmen zum Infektionsmanagement
- Patientenadaptierte klinische Ernährung
- Strukturierte Kommunikation mit Patienten und Angehörigen
- Frühmobilisation
- Leitung der Intensivstation
„Man muss aber nicht alle Aspekte gleichzeitig oder nacheinander betrachten“, so Kumpf. Die Kennzahlen sollen nicht dazu dienen, eine Station in zehn Prozessen zu betrachten – vielmehr sollten sich intensivmedizinische Behandlungsteams zunächst den einen Aspekt verstärkt anschauen, den sie verbessern möchten. „Wir wollen ja motivieren, anzufangen. Mit Hilfe der Indikatoren ist es wirklich nicht kompliziert!“ Zur Unterstützung bei der Evaluation von Qualität verweist er auf das Peer-Review-Verfahren der DIVI. „Damit hat man einen Startpunkt für Qualitätsverbesserung“.
Die Publikation ist zum Download veröffentlicht unter: https://www.divi.de/joomlatools-files/docman-files/publikationen/peer-review/220310-qualitaetsindikatoren-intensivmedizin-divi-peer-review.pdf
Interessierte Teams finden zudem zum intensivmedizinischen Peer-Review-Verfahren der DIVI und der Landesärztekammern auf diesen Seiten weitere, aktualisierte Informationen und Ansprechpartner: https://www.divi.de/empfehlungen/qualitaetssicherung-intensivmedizin/peer-review
Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 3.500 persönlichen Mitgliedern und 19 Fachgesellschaften aus Anästhesiologie, Chirurgie, Innerer Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie Neurologie und Neurochirurgie. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung vom 24.12.1953 und ist damit ein nicht-wirtschaftlicher Verein gemäß § 21 ff BGB.
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) e.V.
Gebäude 91
66421 Homburg Saar
Telefon: +49 (30) 40005607
Telefax: +49 (30) 40005637
http://www.divi.de
E-Mail: presse@divi.de