Der Auftakt der internationalen Klima-Bündnis-Kampagne Stadtradeln fand gestern im Rahmen des Stadtwerke-Fahrradfestes in Greifswald statt. Bis Ende September können Kommunalpolitiker*innen und Bürger*innen an jeweils 21 Tagen in die Pedale treten und somit ein Zeichen für mehr Radförderung setzen.

Dr. Beatrix Romberg, Referatsleiterin für den Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt gab in Vertretung für Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus den offiziellen Startschuss. „In Sachen Klimaschutz gibt’s im Mobilitätssektor noch einiges nachzuholen, um die Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen. Unverzichtbarer Bestandteil auf dem Weg zur notwendigen Verkehrswende ist dabei das Fahrrad. Schon jetzt werden in Mecklenburg-Vorpommern 13 Prozent der alltäglichen Wege mit dem Rad zurückgelegt – bundesweit im Vergleich der Flächenländer ein Spitzenwert. Unser Land als Fahrradland für Einheimische und Gäste noch attraktiver zu machen und noch mehr Menschen aufs Rad bringen – das ist unser erklärtes Ziel. Deshalb unterstützen wir unsere Kommunen in diesem Jahr erneut finanziell bei der Teilnahme am Stadtradeln“, sagte der Minister im Vorfeld der Veranstaltung. 

Greifswald geht in diesem Jahr wieder gemeinsam mit ihren Schwesterstädten Pomerode in Brasilien und Newport News in den USA beim Stadtradeln an den Start. Greifswalds Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder sieht in der Internationalität eine wichtige Perspektive für das Thema Klimaschutz: „Im Kampf gegen die Klimakrise kann man nur gemeinsam erfolgreich sein – das gilt für die lokale genauso wie die globale Ebene. Wir freuen uns, dass unsere Schwesterstädte mit uns am Stadtradeln teilnehmen und wir gemeinsam ein wichtiges Zeichen für eine nachhaltige Mobilitätswende setzen können.“

Für André Muno, den Gesamtleiter des Stadtradelns, ist klar, für eine erfolgreiche Verkehrswende braucht es die entsprechende Radinfrastruktur. Mit der Stadtradeln-App liefert die Kampagne den Kommunen auch in diesem Jahr wieder die passenden Daten dafür. „Die über die Trackingfunktion der App generierten Radverkehrsdaten werden anonymisiert und wissenschaftlich aufbereitet, um sie für die Radverkehrsplanung nutzbar zu machen“, erklärt Muno zur Funktionsweise der App. Dank einer Förderung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, können Kommunen in Deutschland über drei Jahre kostenfrei auf diese Daten zugreifen.

Im letzten Jahr waren über 800.000 Menschen aus 2.172 Kommunen Teil der Stadtradeln-Kampagne und legten mehr als 160 Millionen Kilometer auf dem Fahrrad zurück. Noch bis September können sich weltweit Kommunen und Radler*innen für das Stadtradeln 2022 anmelden.

STADTRADELN
Mit seinem internationalen Wettbewerb Stadtradeln lädt das Klima-Bündnis alle Bürger*innen und Mitglieder der Kommunalparlamente ein, in die Pedale zu treten und ein Zeichen für verstärkte Radverkehrsförderung zu setzen. In Teams sollen sie an 21 zusammenhängenden Tagen zwischen Mai und September möglichst viele Fahrradkilometer für ihre Kommune sammeln. Die Kampagne will Bürger*innen für das Radfahren im Alltag sensibilisieren sowie die Themen Fahrradnutzung und Radverkehrsplanung stärker in die kommunalen Parlamente einbringen. Mit der Meldeplattform RADar! und dem Projekt RiDE – Radverkehr in Deutschland, das wissenschaftlich aufbereitete Radverkehrsdaten den Teilnehmerkommunen bereitstellt, beinhaltet die Kampagne zudem zwei Elemente, mit denen die Radinfrastruktur ganz konkret und unter Einbeziehung der Bürger*innen verbessert werden kann. stadtradeln.de

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