Einfach den Hahn aufdrehen und das Wasser läuft: Die Verfügbarkeit von Trinkwasser ist in Deutschland selbstverständlich. Dabei gibt es hierzulande einen starken Wasserrückgang. Eine Auswertung von Satelliten-Daten zeigt, dass Deutschland innerhalb von 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren hat. Der Weltklimarat bezeichnet „Wassernot“ sogar als größte Gefahr für Europa. Wer deshalb Wasser sparen möchte, kann das mit nur wenig Aufwand tun. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Sascha Schneiderwind, Umwelt- und Klimaschutzexperte von ERGO, gibt Tipps.

Gründe für den Wasserrückgang

In Deutschland macht sich ein Wasserrückgang bemerkbar: Der Grundwasserspiegel sinkt, gleichzeitig wächst die Gefahr für Waldbrände. Hauptgrund ist der Klimawandel. „Die steigenden Temperaturen führen zu mehr Verdunstung“, erläutert Sascha Schneiderwind, Umwelt- und Klimaschutzexperte von ERGO. „Gleichzeitig fließt durch vermehrt auftretenden Starkregen mehr Wasser ab, das nicht versickern kann.“ Hinzu kommt ein hoher Wasserverbrauch: 2021 hat jeder Deutsche durchschnittlich 127 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht.

Baden oder Duschen?

36 Prozent des täglich verbrauchten Trinkwassers fließen in Dusche, Badewanne und Waschbecken, 27 Prozent in die Toilettenspülung. Gleichzeitig bieten sich hier auch große Einsparpotenziale: Wer duscht statt zu baden, kann jedes Mal bis zu 100 Liter Wasser sparen. Um den Verbrauch zusätzlich zu senken, den Duschhahn beim Einseifen zudrehen. Schneiderwind empfiehlt zudem, einen wassersparenden Duschkopf zu verwenden. Damit lässt sich die benötigte Wassermenge um 50 Prozent reduzieren. Die Modelle sind meist mit „Eco“ oder „sparsam“ gekennzeichnet und in vielen Baumärkten zu finden. Wer nur jeden zweiten Tag duscht und sich ansonsten mit einer „Katzenwäsche“ begnügt, schont gleichzeitig die Haut. Mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale können Interessierte ihren eigenen Wasserverbrauch herausfinden.

Händewaschen und Toilettenspülung

Auch am Waschbecken lässt sich mit ein paar einfachen Tipps viel Wasser sparen: Ist noch eine alte Zweigriffarmatur montiert, sollte diese durch einen Einhandhebelmischer ersetzt werden. Damit lässt sich die Temperatur schneller regeln, das senkt den Warmwasserverbrauch, der besonders viel Energie benötigt. Außerdem kann das Wasser schneller an- und ausgestellt werden. Auch die Wasserhahndichtungen sollten Verbraucher regelmäßig erneuern. Tropft ein Wasserhahn 24 Stunden, kann das bis zu zehn Liter Wasser verschwenden. Beim alltäglichen Gebrauch darauf achten, den Hebel immer nach rechts – also auf kaltes Wasser – zu drehen und das Wasser nur laufen zu lassen, wenn es wirklich nötig ist. „Das heißt: Beim Einseifen der Hände und während des Zähneputzens den Hahn abstellen“, so Schneiderwind. „Hilfsmittel wie ein Durchflussbegrenzer können den Verbrauch zusätzlich reduzieren, beim Händewaschen beispielsweise um bis zu 60 Prozent.“ Für die Toilette gilt: Spar-Spülkästen und -tasten senken den Verbrauch pro Spülung um mehrere Liter.

Sparpotenziale in der Küche

Obst und Gemüse müssen nicht unter fließendem Wasser gewaschen werden. Sparsamer ist das Waschen in einer Schüssel, das Wasser kann anschließend beispielsweise zum Gießen verwendet werden. Ein weiterer Tipp des Experten von ERGO: „Wer beim Einkaufen zu saisonalen und regionalen Produkten greift, tut ebenfalls etwas für die Umwelt. Denn unter anderem wird für deren Erzeugung in der Regel viel weniger Wasser benötigt.“

Geschirrspül- und Waschmaschinen effektiv nutzen

Um den Wasserverbrauch von Geschirrspüler und Waschmaschine zu optimieren, ist es sinnvoll, diese erst laufen zu lassen, wenn sie voll sind und beim Waschen auf eine Vorwäsche zu verzichten. Wer noch ältere Geräte besitzt, sollte sich über eine Neuanschaffung Gedanken machen, denn moderne Maschinen verfügen meist über eine bessere Energieeffizienz und einen niedrigeren Wasserverbrauch. Als Richtwert empfiehlt der Umwelt- und Klimaschutzexperte bei Waschmaschinen einen Verbrauch von nicht mehr als zehn bis zwölf Litern pro Kilo Wäsche.

Regentonne im Garten

Gartenbesitzer können mit einer Regentonne beim Gießen viel Wasser sparen. Die Tonnen gibt es preiswert in den meisten Baumärkten. „Wichtig ist, darauf zu achten, die Tonne nur bei Regen zu öffnen. So verdunstet nichts und es besteht auch nicht die Gefahr, dass durstige oder neugierige Tiere hineinfallen“, so Schneiderwind. Den Rasen mit Trinkwasser sprengen sollten Gartenbesitzer wirklich nur bei extremer Trockenheit und nur morgens oder abends. Außerdem kann es sinnvoll sein, nicht jede Woche zu mähen. „Denn häufiges Kürzen trocknet den Rasen aus und sorgt dafür, dass er mehr Wasser benötigt“, ergänzt der Umwelt- und Klimaschutzexperte.

Über die ERGO Versicherungsgruppe AG

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ERGO gehört zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger.

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