Das Museum Wiesbaden stellt eine seiner bedeutendsten Mäzeninnen in den Fokus einer Führung am 11. Mai 2022, um 12:15 Uhr. Hanna Bekker vom Rath (1893-1983) war als Fürsprecherin und Vermittlerin der Kunst des Expressionismus eine Pionierin. Sie eröffnete vor 75 Jahren das renommierte Frankfurter Kunstkabinett. Seit 1987 bewahrt, pflegt und erforscht das Team des Landesmuseums die Privatsammlung Bekker vom Raths. Kustos Roman Zieglgänsberger erinnert in seiner Führung an dieses denkwürdige Datum.

Das "Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath" wurde am 11. Mai 1947 in der Kaiserstraße unter widrigsten Umständen eröffnet. Es war die erste Gründung einer Kunsthandlung nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankfurt. Die mit 2022 Besucher:innen sehr erfolgreiche Eröffnungsausstellung war Käthe Kollwitz gewidmet, die zweite Alexej von Jawlensky, die dritte Karl Schmidt-Rottluff. Der Expressionismus war durch das 13 Jahre währende nationalsozialistische Terrorregime verdrängt und musste erst wiederentdeckt werden. Hanna Bekker leistete hier Pionierarbeit deutschlandweit und international – ihr lebenslanges Motto brachte sie in ihrer Eröffnungsrede unmissverständlich zum Ausdruck: "Mein Ziel: Überbrückung der durch das Dritte Reich entstandenen Kluft. Heranführung der Jugend an die Kunst der letzten vierzig Jahre und Einführung in das Schaffen der Gegenwart auf dem Gebiet der Malerei, Plastik, Graphik und Werkkunst."

Im Rahmen der Sonderausstellung "Alles 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden" stellt Kurator Roman Zieglgänsberger am 11. Mai 2022 nicht nur die Werke der Maler Otto Mueller oder Jawlensky vor, die das Museum Wiesbaden über das "Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath" erworben hat, sondern auch Künstlerinnen und Künstler wie Ida Kerkovius und Schmidt-Rottluff, die die Mäzenin über Jahrzehnte gefördert hat.

Informationen:
11 Mai 2022, 12:15
KUNSTPAUSE
75 Jahre Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath mit Dr. Roman Zieglgänsberger
3,- Euro, inkl. Eintritt. Teilnehmerzahl begrenzt

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