Durch den erneuten langen Lockdown bis in den Mai hinein entfielen Großteile des Umsatzes in Gastronomie, Hotellerie und Tourismus. Etwas schlechter als der Gesamtabsatz fiel bei Alpirsbacher daher der Fassbierabsatz aus, der um 1,4 Prozent zurückging. Auch auf den Umsatz mit alkoholfreien Getränken schlug sich die negative Entwicklung nieder; hier ist ein Minus von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
„Gerade vor dem Hintergrund der negativen Gesamtmarktentwicklung sind wir aber mit dem Ergebnis des Geschäftsjahrs zufrieden“, bilanziert Carl Glauner, Inhaber und Geschäftsführer von Alpirsbacher Klosterbräu. Während nämlich der Alpirsbacher Bierabsatz 2021 stabil blieb, gingen die Absätze der Brauereien aus Deutschland im Kalenderjahr um 2,2 Prozent zurück, im Inland verringerte sich die Menge sogar um 3,4 Prozent. Wie im Vorjahr waren die Brauereien aus Baden-Württemberg auch 2021 überproportional von den Rückgängen betroffen. Ihr Bierabsatz sank um 3,4 Prozent, der Inlandsabsatz sogar um 5,8 Prozent.
Bei Alpirsbacher stellt sich die Absatzentwicklung der verschiedenen Biersorten recht unterschiedlich dar. So schwächte der kühle Sommer die Sorten Weizenbier und Radler, die jeweils zweistellige Absatzverluste hinnehmen mussten. Gut behaupten konnten sich hingegen die Klassiker Spezial und Pils sowie die Kloster-Spezialitäten. Umsatzzuwächse brachten die neu eingeführten Produkte der Saft-Kräuterschorlen unter der Marke Klostergarten, die sich auf Anhieb im Markt gut positionieren konnten.
Fürs laufende Geschäftsjahr 2022 rechnet Alpirsbacher mit moderat steigenden Absatz- und Umsatzzahlen. Die Wiedereröffnung der Gastronomie führte in den ersten Wochen des Jahres bereits zu einer Entspannung der Lage, wenn auch die Umsätze noch weit unter dem Vorkrisenjahr 2019 liegen. „Zudem haben wir mit einer starken Produkt- und Markenpolitik eine gute Stellung im Markt und damit gute Voraussetzungen, uns auch künftig besser als der Markt zu entwickeln“, zeigt sich Geschäftsführer Markus Schlör zuversichtlich.
Zugleich überschattet der von Russland begonnene Angriffskrieg in der Ukraine auch die Situation in der Braubranche. „Extrem steigende Energie- und Rohstoffkosten und die unsichere Versorgungslage führen zu enormen Preissteigerungen und zudem einer starken Verunsicherung der Verbraucher“, erläutert Carl Glauner. „Durch unsere langfristigen Einkaufsverträge ist die Situation für uns aber kalkulierbar, zumindest, solange es nicht zur Einstellung der Gaslieferungen nach Deutschland oder zu anderen dauerhaften Lieferausfällen kommt.“
Die Geschäftsführung hat ihre Planungen aber an die aktuellen Entwicklungen angepasst und prognostiziert für 2022 ein positives Jahresergebnis, das die Kontinuität der vergangenen Jahre aufnehmen soll.
Die Alpirsbacher Klosterbrauerei wird in vierter Generation von Carl Glauner geleitet. Der 64-Jährige ist der Urenkel des Brauerei-Gründers Johann Gottfried Glauner, der 1877 das Unternehmen kaufte und damit die Benediktiner-Klosterbrauerei aus dem elften Jahrhundert reaktivierte. 1880 ging die Firma an Carl Albert Glauner über. 1906 erfolgte die Umfirmierung in Alpirsbacher Klosterbräu. Geschäftsführer sind der Inhaber Carl Glauner und Markus Schlör. Das Unternehmen im oberen Kinzigtal beschäftigt rund 135 Mitarbeiter. Alpirsbacher Biere werden regelmäßig bei den internationalen Bierwettbewerben World Beer Award und European Beer Star ausgezeichnet. Das Familienunternehmen ist Mitglied beim Verbund "Die Freien Brauer". Die Alpirsbacher Klosterbrauerei Glauner GmbH & Co. KG wurde 2019 von der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
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