Der Autohandel in Deutschland wird auch in diesem Jahr mit schwachen Absatzzahlen kämpfen müssen. Die Lage sei „sehr angespannt“, sagt der Präsident des Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Jürgen Karpinski, im Gespräch mit der Zeitschrift auto motor und sport. „Die aktuellen Zulassungszahlen im ersten Quartal liegen noch unter denen des sehr schwachen Vorjahres. Das allgemeine Konsumklima verschlechtert sich, beeinflusst von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und den damit einhergehenden Preissteigerungen“, so Karpinski. „Hinzu kommen Probleme in der Fahrzeugproduktion durch gestörte Lieferketten. Das Frühjahr ist traditionell die verkaufsstärkste Phase im Jahr. Davon sind wir momentan jedoch weit entfernt. Daher stecken wir wieder mitten in einem schwierigen Autojahr.“

Die Lieferschwierigkeiten und Stornierungen der Hersteller belasten den Handel zusätzlich. „Da drängt sich der Eindruck auf, dass die Hersteller und Importeure ihre Probleme auf den Handel und die Kunden abwälzen“, so Karpinski. Der ZDK-Präsident sieht die Hersteller in der Pflicht, angebotene Autos auch zu liefern. „Wenn ich als Hersteller einen Auftrag annehme, dann muss ich auch dafür sorgen, dass das Fahrzeug gebaut und geliefert wird, Halbleiterkrise hin oder her.“ Stornierungen hätten nicht nur negative Konsequenzen für die Rentabilität der Händler, sondern würden auch die Kundenzufriedenheit belasten.

Beim Werkstattgeschäft sind nach Einschätzung des ZDK ebenfalls Einbußen zu befürchten. Die hohen Spritpreise führten dazu, dass die Fahrzeuge weniger genutzt werden. „Reduzierte Fahrleistungen wirken sich negativ auf das Werkstattgeschäft aus.“

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