Das ist schon eine Herkulesaufgabe: Im Vogelsbergkreis laufen derzeit vier große und sehr kostenträchtige Schulbauprojekte parallel, denn neben den Neubaumaßnahmen in Schlitz, Grebenhain und Alsfeld wird nun auch noch das Werkstattgebäude der Metallbauer an der Lauterbacher Vogelsbergschule grundhaft saniert. Kostenpunkt: 3,7 Millionen Euro – vorerst.

„Es ist allgemein bekannt: Die Baukosten explodieren, mittlerweile sprechen wir von 40 Prozent Mehrkosten“, sagt Landrat Manfred Görig und macht das am Beispiel Oberwaldschule in Grebenhain fest. „Zunächst war das Projekt mit 15 Millionen Euro veranschlagt, nach aktueller Preislage sprechen wir nun bereits von 21 Millionen.“ Ein Betreuungsgebäude, wie es gerade an der Gerhart-Hauptmann-Schule in Alsfeld entsteht, war 2015 noch für 1,5 Millionen zu haben, mittlerweile geht man von voraussichtlich 2,1 Millionen Euro aus. „Und auch die jüngst begonnene Sanierung des Werkstattgebäudes in Lauterbach war ursprünglich mit 2,7 Millionen geplant worden, nun liegen die Kosten bereits bei 3,7 Millionen“, rechnet Peter Schwärzel, der Leiter des Amtes für Hochbau, Energie und Gebäudewirtschaft, beim gemeinsamen Besuch mit dem Landrat auf der Baustelle vor.

Wohin diese Entwicklung geht? Das ist nicht abzusehen. Schwärzel warnt aber schon einmal vor: Sollten die Baukosten weiterhin so stark ansteigen, dann könnte es durchaus sein, dass mit einzelnen Bauabschnitten später begonnen werden muss. 

An der Vogelsbergschule sind zwei Bauabschnitte vorgesehen, die Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein sollen. Begonnen wird zunächst im Kellergeschoss. „Die Kellerräume werden künftig als Unterrichtsräume genutzt, daher sind hier größere Einschnitte in die Bausubstanz erforderlich“, führt Jürgen Henke vom technischen Gebäudemanagement des Kreises aus. Bis Ende des Jahres, so die Planung, soll dieser erste Bauabschnitt fertig sein. Dann wird der gesamte Werkstattbereich, der jetzt noch im Erdgeschoss untergebracht ist, ein Stockwerk tiefer ziehen. Bauen im Bestand – das ist immer auch ein „dynamischer Prozess“, weiß Peter Schwärzel, „aber wir sparen uns das Auslagern der teuren Maschinen.“

Insgesamt wird das aus den 60er Jahren stammende Gebäude im Rahmen der Sanierung komplett entkernt. Die Grundrisse werden in Teilbereichen den heutigen Anforderungen angepasst und die Haustechnik wird komplett erneuert. Der Werkstatt-Bau wird nicht nur innen erneuert, auch die Außenhülle wird energetisch saniert und bekommt eine aufgesetzte Dämmung. Die Fensterelemente werden erneuert und die Dächer werden ebenfalls neu gedämmt und abgedichtet.

„Nachdem wir in den letzten sechs Jahren insgesamt eine halbe Million in die Ausstattung des Fachbereichs Metall investiert haben, schaffen wir nun auch die erforderlichen modernen Unterrichtsräume“, betont Landrat Manfred Görig. Allein 2017 wurden für insgesamt 320.000 Euro eine CNC-Universal-Fräsmaschine und weitere Drehmaschinen angeschafft.

Zudem war im vergangenen Jahr fast 1 Million Euro in die energetische Sanierung eines weiteren Unterrichtsgebäudes geflossen. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaik-Anlage montiert, mit der rund 85 Prozent des eigenen Stromverbrauchs gedeckt werden können.

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