Erstmals im April 2022 sind die Krankentage und -fälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Diagnose für Beschäftigte in Pflege- und Altenheimen sowie in Gesundheitsberufen gesunken. Dennoch, die Kennzahlen sind weiterhin hoch. Am höchsten sind sie in den Heimen mit 1.225 AU-Tagen bzw. 142 AU-Fällen je 10.000 Beschäftigte (März 2022: 1.757 AU-Tagen bzw. 193 AU-Fällen, Februar 2022: 1.135 AU-Tagen bzw. 125 AU-Fällen). Gefolgt von Beschäftigten im Gesundheitswesen mit 1.209 AU-Tagen bzw. 159 AU-Fällen je 10.000 Beschäftigte (März 2022: 1.775 AU-Tagen bzw. 210 AU-Fällen, Februar 2022: 1.123 AU-Tagen bzw. 137 AU-Fällen). Damit liegt das Krankheitsgeschehen dieser Wirtschaftsgruppen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Dieser lag im April 2022 bei den knapp 4,5 Millionen beschäftigten BKK-Mitgliedern bei 898 AU-Tagen bzw. 123 AU-Fällen je 10.000 Beschäftigte im Zusammenhang mit der Covid-19 Diagnose. Bezogen auf alle AU-Fälle bzw. AU-Tage im Berichtsmonat beträgt der Anteil der mit COVID-19 in Verbindung stehenden AU-Tage 5,3 Prozent bzw. AU-Fälle 8,1 Prozent.

„Der hohe Krankenstand in Pflege- und Altenheimen sowie Gesundheitsberufen macht deutlich: Wir brauchen dringend strukturelle und organisatorische Reformen, die endlich auch den Fachkräftemangel an sich und deren Arbeitsbedingungen angehen. Ich erhoffe mir daher rasche Vorschläge der eingesetzten Regierungskommission zum Krankenhausbereich und ein Tätigwerden des BMGs. Ansonsten wird die jetzt schon stattfindende „kalte Bereinigung“ der Krankenhauslandschaft und der Druck auf die Pflege weiter drastisch zunehmen“, mahnt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Lage insgesamt etwas entspannt: Sowohl die COVID-19-spezifischen als auch die allgemeinen AU-Kennzahlen sind im April 2022 zurückgegangen, letztere bewegen sich aber immer noch mit 5,61 Prozent (März 2022: 6,75 Prozent) auf einem für die Saison ungewöhnlich hohen Niveau, denn der Krankenstand für den April 2022 erreicht damit den höchsten Wert für diesen Monat in den vergangenen zehn Jahren.  Im Vergleich lagen die Werte in diesen Jahren zwischen 3,84 (2012) und 4,60 Prozent (2016). (3,84 % – 4,60 %).

Nach wie vor auffällig sind die hohen Werte im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen (ohne COVID-19), die mit 1,2 Prozent deutlich über den Vorjahreszahlen liegen. Im März 2022 ging sogar noch jede vierte Krankmeldung (25,5 %) auf eine Beeinträchtigung der Atemwege zurück.

Monatlicher Krankenstand – immer aktuell und auf dem Laufenden

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