„Die leiseste Lobby der Welt ist unabhängig von politischen Parteien, Öl und Wetter“, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities. „Feministische Mobilitätspolitik bedeutet für uns ein komplett anderer Blick auf Mobilität und den öffentlichen Raum. Wer hat Zugang dazu? Wer bewegt sich wie fort und welche Privilegien oder Nachteile sind damit verbunden? Wir müssen uns vom toxischen motorisierten Individualverkehr, dem traditionellen männlichen Familien-Versorger-Modell, verabschieden: Unser Ziel ist ein neuer, friedlicher und inklusiverer Umgang miteinander im öffentlichen Raum zum Vorteil aller.“
Die neue Radlobby fordert eine bessere Radinfrastruktur, insbesondere für Kinder. Denn Straßen für Kinder sind Straßen für die Zukunft. Der öffentliche Raum ist viel mehr als nur Verkehrsfläche – der Lobby-Verband versteht Verkehrswende als einen neuen, menschenzentrierten Blick auf den öffentlichen Raum, weg vom Monopol des motorisierten Individualverkehrs hin zu Straßen, die von allen benutzt werden können. Neben einer guten Rad- und Fußverkhrsinfrastruktur fordern die Lobbyist*innen ein flächendeckend ausgebautes und barrierefreies Netz des öffentlichen Verkehrs mit hoher Taktung, vor allem in den ländlichen Regionen Deutschlands. „Heute sind verbesserten Bedingungen für den Radverkehr quasi Konsens, aber dabei bleibt es seltsamerweise auch. Deutschland ist meilenweit entfernt von einer ernstzunehmenden Verkehrswende. Es braucht einen Perspektivenwechsel im Verkehrssektor – das heißt: Autobahnbaustopp, Tempolimit, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Gemeinden, Abbau der Privilegien für Autos und massive Unterstützung nachhaltiger Mobilitätsformen. Radfahrende sind keine Minderheiten mehr! Von vielen Politiker*innen wird nachwievor ignoriert, dass es im Land 81 Millionen Fahrräder und deren Besitzer*innen gibt, die sicher und komfortabel Rad fahren wollen. Uns zu ignorieren, ist politisch riskant!“, sagt Inge Lechner von Changing Cities.
Nach einer Auftaktveranstaltung am 27. August in Stuttgart fährt die Leiseste Lobby der Welt zwei Wochen quer durch Deutschland, um ihre Forderungen kundzutun. Anmeldungen für die Teilnahme werden hier (https://changing-cities.org/tour-de-verkehrswende/) ab sofort angenommen.
„Wir sind eine zivilgesellschaftliche Bewegung mit einem nachhaltigen Plan für die Zukunft, von dem wir Menschen überzeugen und zum gemeinsamen Handeln aufrufen wollen. Deswegen radeln wir zwei Wochen quer durch Deutschland“, kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities.
Den Lobby-Verband kann man/frau hier (https://changing-cities.org/engagement/spenden/) unterstützen.
Changing Cities e.V. ist am 23. Mai 2017 aus dem Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V.
entstanden. Das bislang größte Projekt des Vereins ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
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