„Die Hybridisierung bietet das Potenzial, Kunden langfristig zu binden, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und mehr Wertschöpfung zu generieren. Jedoch sind damit auch zahlreiche Veränderungen im Betrieb verbunden. Dieser „Change“ stellt Betriebe vor Herausforderungen,“ so Nicole Ottersböck, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Um Betriebe aktiv im Changeprozess zu unterstützen, ist in dem Forschungsprojekt AnGeWaNt ein Praxisleitfaden mit hilfreichen Werkzeugen, Methoden und Hinweisen* entstanden. Hier geht es zum Leitfaden „Hybride Geschäftsmodelle erfolgreich im Unternehmen einführen. Daten und Produkte vereinen.“
https://www.arbeitswissenschaft.net/handlungshilfe-angewant

Was kann der Praxisleitfaden? Ein Überblick.

Perspektivwechsel und Beispiele aus der Praxis

Seit Jahrzehnten verkaufen die im Projekt AnGeWaNt beteiligten Betriebe physische Produkte, wie eichfähige Waagen, Nutzfahrzeuge oder Anbauteile für Nutzfahrzeuge. Um Potenziale für hybride, datengetriebene Geschäftsmodelle abzuleiten, können unterschiedliche Herangehensweisen unterstützen. Zum Beispiel kann es hilfreich sein, die Perspektive der Kundschaft einzunehmen oder technologische Treiber zu fokussieren, um hybride Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Drei Methoden zur Geschäftsmodellentwicklung wurden im Projekt entwickelt und erfolgreich getestet. Der Leitfaden enthält Praxisbeispiele hybrider Geschäftsmodelle sowie einen Verweis auf die kostenfreien Anleitungen zur Durchführung der Methoden zur Geschäftsmodellentwicklung.

1. Information und Partizipation = Akzeptanz und Erfolg

Der Leitfaden gibt Betrieben Instrumente an die Hand, um die anstehenden Veränderungen zu erfassen und gemeinsam mit ihren Beschäftigten den Changeprozess zu gestalten. Die Basis bilden umfassende Informationen der Belegschaft zur geplanten Geschäftsmodellerweiterung mit verschieden Methoden. Für einen ganzheitlichen Blick sollten bereits zu Beginn der Geschäftsmodellentwicklung Beschäftigte aus allen Arbeitsbereichen einbezogen werden. Nebeneffekt dieser partizipativen Vorgehensweise ist die Förderung von Verständnis zur Notwendigkeit der anstehenden Veränderungsmaßnahmen. Dies kann zu Akzeptanz und Erfolg der Hybridisierung beitragen.

2. Anpassung von Prozessen an die datenbasierte Wertschöpfung

Wenn sich das Geschäftsmodell verändert und zusätzlich datenbasierte Dienste angeboten werden sollen, können sich bestehende Arbeitsabläufe und Schnittstellen verändern. Methoden zur Prozessanalyse, die helfen, alteingesessene Prozesse auf den Prüfstand zu stellen und neu zu denken, finden sich im Leitfaden.

3. Kompetenzlücken ergründen und füllen

Im Zuge der Hybridisierung entstehen neue Aufgaben und Kompetenzanforderungen. Nach der Geschäftsmodellentwicklung gilt es zukünftig mögliche Veränderungen frühzeitig zu erfassen, um bestehende Kompetenzlücken schnellstmöglich füllen zu können. Der Leitfaden hilft mit Analysemethoden, Workshopanleitungen und Kompetenzchecks, neu entstehende Anforderungen an Beschäftigte in verschiedenen Arbeitsbereichen aufzuspüren. Zusätzlich finden sich Hinweise für einen praxistauglichen Aufbau von zukunftsrelevanten Kompetenzen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Christine Molketin (c.molketin@ifaa-mail.de/ 0211 542263-26). Gerne vermitteln wir Interviews mit unseren Experten.

* Modell in dem Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stehen drei Unternehmen, die ihre Produkt-basierten Geschäftsmodelle um digitale Dienste erweitert haben.

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