Am 15. Mai fanden im Libanon Wahlen statt, die ersten seit dem finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes. Das Ergebnis zeigt ein zersplittertes Parlament. Keine Fraktion verfügt über genügend Sitze, um eine Mehrheit zu bilden. Die bisherige Regierungskoaltion unter Führung der Hisbollah hat ihre parlamentarische Mehrheit verloren. Sie verfügt nur noch über 62 von 128 Sitzen. Bisher waren es 72. Eine weitere wichtige Veränderung ist die Wahl von einem Dutzend unabhängiger Kandidaten.

Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo befürchtet einen erneuten politischen Stillstand im Libanon. Erwartet werden langwierige Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung. Die Reformen, die zur Gewährung eines möglichen Rettungspakets des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar nötig sind, dürften sich weiter verzögern. Die Reformen und die Unterstützung des IWF bleinen sehr dringend, da der Libanon mit einer der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrisen der letzten 150 Jahre konfrontiert ist. Das Land erlebte den Zusammenbruch seines Finanzsystems, im Jahr 2020 geriet es mit seinen externen Staatsschulden in Zahlungsverzug und eine Explosion zerstörte den Hafen von Beirut und Teile der Hauptstadt. Der Krieg in der Ukraine vergrößert die Probleme, da der Libanon ein Nettoimporteur von Lebensmitteln und Kraftstoffen ist. Die eigenen Getreidereserven sind begrenzt, Importe kamen überwiegend direkt aus der Ukraine oder auch aus Russland. Die Auswirkungen des Konflikts auf die Rohstoffpreise in Verbindung mit knappen Devisenreserven könnten die Schwierigkeiten verschärfen, die das Land beim Import selbst grundlegender Güter wie Treibstoff und Medikamenten hat. 

Credendo sieht neben einer Verschärfung der sozioökonomischen Lage auch wachsenden Druck auf die Liquidität des Landes. Die importabhängige Wirtschaft hat ihre Devisenreserven im Jahr 2021 gegenüber 2019 um fast die Hälfte reduziert. Unter Berücksichtigung des herausfordernden politischen Umfelds des Libanon und der anhaltenden Liquiditätsprobleme belässt Credendo das kurzfristige politische Risikorating in der schwächsten Kategorie 7/7. 

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