Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Ute Haug ist eine Pionierin. Mit dem Arbeitskreis Provenienzforschung schuf sie Strukturen für den Austausch zwischen Forschenden und Fachpublikum und machte das Thema zugleich für Interessierte zugänglich. Mit ihrer engagierten Arbeit fordert sie uns immer wieder auf, unsere Perspektive zu weiten und sowohl nach der Herkunft und dem historischen Kontext eines Kunstobjektes zu fragen, als auch nach Eigentums- und Erwerbungsverhältnissen. Damit macht sie die Geschichte und gesellschaftliche Bedeutung von Objekten deutlich, die sonst viel zu oft verborgen bleiben. Ihre intensive Forschung bereichert die kunsthistorische Praxis auf besondere Weise. Sie deckt Geschichten auf und verbindet Zeitschichten und Gesellschaften miteinander. Nicht zu Letzt leistet sie einen wichtigen Beitrag, dass geraubte Kunst an die rechtmäßigen Besitzerinnen und Besitzer zurückgegeben werden kann.“
Dr. Ute Haug: „Solange die öffentlichen Institutionen wie Museen, Bibliotheken, Archive, Universitäten und andere Einrichtungen die Provenienzforschung nicht selbstverständlich und kontinuierlich in ihrem gesamten Themenspektrum integrativ mitdenken und personell verankern, wird sich der Arbeitskreis Provenienzforschung e.V., wie seit seiner Gründung 2000, weiterhin wissenschaftlich und kulturpolitisch maßgeblich aktiv zeigen.“
Zu Leben und Arbeit von Ute Haug:
Geboren und aufgewachsen in München und in Erftstadt, absolvierte Ute Haug ein Studium der Kunstgeschichte, Baugeschichte und Geschichte in Aachen und Florenz und schrieb ihre Dissertation über den Kölnischen Kunstverein im Nationalsozialismus. Im Jahr 2000 war sie Mitgründerin des „Arbeitskreis Provenienzforschung“. Dieser war zuerst ein offenes Netzwerk ohne feste Organisationsstrukturen, entwickelte sich aber zu einem weltweit einzigartigen und unabhängigen Netzwerk, dem inzwischen über 400 Forschende aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA angehören. 2014 engagierte sich Ute Haug ehrenamtlich als Vorsitzende des Vereins weiter national und international für dessen Belange und insbesondere für die verstärkte öffentliche Wahrnehmung der Provenienzforschung. Mit diesem Netzwerk ist es Ute Haug und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern gelungen, dem Bedarf nach gegenseitigem Austausch und Unterstützung entgegen zu kommen und das Thema fest im kunsthistorischen und musealen Diskurs zu verankern.
Von 2015 bis 2020 war Haug Mitglied im Kuratorium der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, dessen Vorsitz sie von 2018 bis 2020 innehatte. Seit 2017 ist sie zudem als Lehrbeauftrage im Kunstgeschichtlichen Seminar an der Universität Hamburg tätig.
Zeitgleich zur Gründung des Arbeitskreises trat sie im Jahr 2000 ihre Beschäftigung an der Kunsthalle an, zunächst als Provenienzforscherin auf Projektbasis. Aktuell ist sie dort Leiterin der Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte. Ihre Arbeit ist davon geprägt, dass sie nicht nur die Forschung in den Mittelpunkt stellt, sondern ihre Arbeitsweise und Arbeitsergebnisse in die Breite öffnet.
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