Anlässlich des Weltflüchtlingstages fordert die SozDia Stiftung Berlin mehr Chancengleichheit für alle Geflüchteten. Die Stiftung betreut unter anderem die zwei Berliner Vorclearingstellen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. „Wir sind an einem gefährlichen Punkt der Zweiklassen-Migration angekommen“, erklärt Michael Heinisch-Kirch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung die Forderung. Geflüchtete aus der Ukraine haben Zugänge zu Sozial- und Integrationsleistungen, für Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern dagegen sind die Integrationsbarrieren erheblich. „Wir beobachten, dass Geflüchtete aus afrikanischen oder asiatischen Ländern sich im Vergleich zu Geflüchteten aus der Ukraine abgehängt fühlen – verständlich angesichts ihrer so unterschiedlichen Perspektiven in unserem Land.“ Es sei dringend, die selbstverständlichen staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Geflüchtete aus der Ukraine für alle Menschen mit Fluchterfahrungen umzusetzen. „Die vergangenen Monate haben ja bewiesen, dass Prozesse beschleunigt und bürokratische Hürden abgebaut werden können, wenn der Wille dafür da ist. Wir haben diesen Willen“.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Kids Corner im Berliner Hauptbahnhof, die nächste Woche nach drei Monaten planmäßig wieder schließen kann. Die Kids Corner fungiert als erste Anlaufstelle, Ruhepol und Schutz-Ort für die aus der Ukraine ankommenden Mütter und Kinder in ihren ersten Stunden in Berlin. „Die SozDia ist in einer Situation eingesprungen, in der sie benötigt wurde und einen wichtigen Beitrag zum Wohl der ankommenden Mütter und Kinder leisten konnte. Wir sind froh, das wir die vielen Ehrenamtlichen bei ihrem Engagement professionell unterstützen konnten, einen solchen Ort als Provisorium in den ersten Tagen des Russischen Krieges in der Ukraine mitten auf dem Berliner Hauptbahnhof einzurichten und zu betreiben“, resumiert Michael Heinisch-Kirch den Erfolg der vergangenen Monate: „Wir konnten sehen, wie dringend die Mütter Pausen benötigten, wie viel Glück kleine Gesten und Aufmerksamkeiten brachten, sei es ein kleines Stofftier, ein Malheft oder auch nur die Möglichkeit, ein Foto des verlassenen Ukrainischen Ortes in der Kids Corner aufzuhängen.“

Das provisorische Betreuungsangebot der ersten Kriegstage auf dem Hauptbahnhof kann nun guten Gewissens aufgelöst werden. Die Strukturen, auf welche die Ankommenden stoßen, ist inzwischen erprobt. Die Arbeit konzentriere sich zunehmend darauf, den Angekommenen Zugänge zu ermöglichen, Orientierung, Rechtsberatung, Einrichtungen zu finden und so die Integration zu erleichtern. „Hier haben sich Einrichtungen und Hilfsangebote verstetigt und professionalisiert, so in etwa die der Stadtmission und der Deutschen Bahn und auch unsere vielfältigen SozDia-Einrichtungen in der Stadt stehen dafür zur Verfügung“, zeigt sich Heinisch-Kirch zuversichtlich. „Ein großer Dank gilt an dieser Stelle allen, die rund um und in der Kids Corner mitgewirkt haben. Ohne sie wäre das Projekt nicht denkbar gewesen“.

In der SozDia werden die Angebote für Geflüchtete weiter ausgebaut und der Schwerpunkt auf die Chancengleichheit gesetzt werden für Menschen mit jeglicher Fluchterfahrung, unabhängig von ihrer Herkunft.

Die SozDia Stiftung Berlin engagiert sich seit über 30 Jahren dafür, jedem Menschen zu ermöglichen, Gestalter*innen seines*ihres Lebens zu sein und in der Mitte der Gesellschaft zu leben. Sie steht für ein offenes und tolerantes Miteinander, lebt diakonische Werte und legt bei all ihren Entscheidungen großen Wert auf Nachhaltigkeit und einen umweltbewussten Umgang mit Ressourcen.

Der Arbeitsschwerpunkt der Sozialdiakonischen Trägerin mit rund 650 Mitarbeiter*innen und über 60 Einrichtungen liegt im Bereich der Kinder-, Jugend-, Familien- und Gemeinwesenarbeit.

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