In dieser Woche werden in Nairobi, Kenia, die Vorverhandlungen zu einem neuen Weltnaturabkommen fortgeführt. Dieses soll den globalen Biodiversitätsverlust stoppen und die Natur auf den Pfad der Erholung bringen. Damit das gelingt, liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor allen Beteiligten. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger erläutert:

„Die Staatengemeinschaft ist in der Pflicht, ein deutliches Zeichen für die Biodiversität setzen. Es geht um nichts weniger als den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Besonders bei der Finanzierungsfrage braucht es dringend eine Lösung. Deutschland spielt dabei als starke Industrienation eine zentrale Rolle. Wir appellieren an die Bundesregierung, jetzt die finanziellen Mittel für den Erhalt und die Wiederherstellung der globalen Biodiversität auf mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr aufzustocken. Bundeskanzler Olaf Scholz muss die Chance nutzen und mit einem klaren Signal Schwung in die Verhandlungen bringen. Ein Scheitern des Abkommens können wir uns nicht leisten.”

Hintergrund:
Vom 5. bis 17. Dezember 2022 kommen die Vertragsstaaten der UN-Konvention über die biologische Vielfalt in Montreal/Kanada zusammen, um das Weltnaturabkommen final zu beschließen. Die Weltnaturkonferenz hätte eigentlich bereits 2020 in Kunming stattfinden sollen. Aufgrund der Pandemie wurde sie aber mehrmals verschoben. China hat weiterhin die Präsidentschaft der Weltnaturkonferenz inne.

Derzeit haken die Verhandlungen vor allem an der ungelösten Finanzierungsfrage: Länder des globalen Südens fordern von den Industrieländern 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr, um ambitionierte Ziele eines neuen Abkommens bis 2030 umsetzen zu können. Von den reichen Industrienationen gibt es aber bisher keine Zusagen dazu.

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