Das Modell einer Warnemünder Jolle ist im Warnemünder Heimatmuseum zu sehen, das sich in einem alten Fischerhaus aus dem Jahre 1767 nur wenige Meter entfernt von der Drehbrücke über den Alten Strom, linkerhand in der Alexandrinenstraße 31 befindet. Derartige Jollen wurden in der Vergangenheit nicht nur zum Broterwerb der Fischer, sondern auch zu Ausflügen mit Touristen und natürlich zu Regatten genutzt. Im Rostocker Anzeiger, vermutlich vom August 1906, ist Folgendes nachzulesen: „Die Warnemünder Bootsfahrerregatta fand nun gestern statt. Wie gewohnt, erregte sie lebhaftes Interesse. Beteiligt waren 31 Boote. Als Schiedsrichter fungierten die Herren Lotsenkommandeur Borgwardt, Kapitän R. Ohlerich und Kapitän H. Plath. Um 3 Uhr 35 Min. ging die erste Hälfte der Jollen in See und fünf Minuten später folgten die übrigen Boote. Als erster kehrte der Bootsfahrer H. Hauth mit seiner Jolle zurück, er hatte die etwa 7 Seemeilen betragende Strecke in 1 Stunde 34 Min. und 25 Sek. abgesegelt. […] Die Preisverteilung wurde um 7 Uhr im „Schweizerhaus“ durch Herrn Badekommissar von Moser vorgenommen. Die Preise bestanden außer in Geldpreisen von 30 Mark an abwärts aus wertvollen Zier- und Gebrauchsgegenständen.“

Eine der Sonderausstellungen, die im Heimatmuseum jährlich wechselnd durchgeführt werden, hat sich dem Sport in Warnemünde und damit auch dem Segelsport gewidmet. In der Broschüre, die zu dieser Exposition herausgegeben wurde, ist zu lesen: Man sollte meinen, dass es im Fischer- und Seefahrerort Warnemünde schon früh eine vereinsmäßige Organisation des Segelsports gab. Doch auch auf diesem Feld ließ man sich Zeit. Gesegelt wurde dennoch. Nicht nur zum Broterwerb, sondern auch zur Unterhaltung der Badegäste mit „Lustfahrten“.

Bereits in den 1850er Jahren wird von Wettfahrten Warnemünder Boote berichtet.
In Ermangelung eines ortsansässigen Segelvereins wurden größere Wettfahrten und Regatten vom 1884 in Rostock gegründeten „Mecklenburgischen Yacht-Club“ veranstaltet. 1885 veranstaltete dieser seine erste Regatta vor Warnemünde, die Lotsenkommandeur Stephan Jantzen (1827-1913) prompt gewann. 1898 fand die erste offene deutsche Segelregatta vor Warnemünde statt. 1903 und 1904 begleitete der deutsche Kaiser mit seiner Segelyacht „Meteor“ die Wettfahrt von Travemünde nach Warnemünde. Großer Beliebtheit erfreuten sich aber auch die Warnemünder Jollenregatten. Am 24.1.1925 fanden sich dann 25 Männer zusammen und gründeten den Warnemünder Segel-Club. Ab 1926 war der Club Mitveranstalter eines Großereignisses – der Warnemünder Woche.
Wer sich einmal im Heimatmuseum umschauen möchte, ist dort zu den Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr willkommen.

Zur 84.Warnemünder Woche lädt das Heimatmuseum alle Teilnehmer und Helfer dieses Ereignisses zu einem kostenlosen Besuch ins alte Fischerhaus ein. Nur ausweisen sollte man sich können u.a. mit Teilnehmerkarten.

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