Eine eindrucksvolle Zeit in Berlin ist für drei junge Tschechen zu Ende gegangen. Sie absolvierten ein dreiwöchiges Praktikum im Pflegewohnheim Dr. Günter Hesse in Pankow und erfuhren dabei mehr über die Altenpflege in Deutschland und natürlich auch über Berlin und seine Bewohner*innen.

Die drei 18- bzw.19-jährigen Schüler*innen kommen aus dem tschechischen Nový Jičín und besuchen dort ein Gymnasium mit medizinischem Schwerpunkt. Insgesamt sechs Schüler*innen waren an ihrer Schule über einen Aushang auf das ERASMUS+- Angebot aufmerksam geworden. Ein Programm, das Lernaufenthalte für Schüler*innen und Lehrkräfte sowohl in Deutschland als auch im Ausland ermöglicht. Rozalie, Jan und Kevin waren in Pflegewohnheim „Dr. Günter Hesse“ in Pankow. Begleitet durch die Gesellschaft für Europabildung (GEB), die vor Ort den gesamten Aufenthalt organisierte, lernten die jungen Pflegepraktikant*innen mehr über Land und Leute kennen – nicht zuletzt durch die Unterbringung in Gastfamilien.

Spontane Anfrage + schnelle Umsetzung = bereichernde Begegnung für alle Seiten!

„Der Kontakt kam sehr spontan zustande, weil ein anderer Träger abgesagt hatte,“ freut sich Ralf Schulz, zentraler Praxisanleiter aus dem Pflegwohnheim. Er hat die drei temporären jungen Kolleginnen und Kollegen während ihrer Zeit in Berlin begleitet.

Ein Praktikumsplatz im Ausland ist für die jungen Tschech*innen keinesfalls alltäglich und die meisten Mitschüler*innen blieben für ihre Praktika im Heimatland.

Zum Ankommen und Kennenlernen war Ralf Schulz mit den dreien in der ersten Woche viel unterwegs. Unter anderem besuchten sie die Kolleginnen und Kollegen in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft des Unionhilfswerks in Wittenau, um deren Arbeit kennenzulernen. Aber auch die Ausstellung Körperwelten stand auf dem Programm. In den beiden letzten Wochen arbeiteten sie auf den Stationen des Pflegewohnheims – mit großem Erfolg! „Die Kolleginnen und Kollegen in Pankow waren sehr begeistert von den Praktikant*innen, weil sie frischen Wind in die Einrichtung brachten,“ resümiert Ralf Schulz. Und auch die Bewohner*innen fanden die drei toll – obwohl die Verständigung z.T. nur auf Englisch möglich war. Überraschend für die Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege war, wer unter den Bewohner*innen alles Englisch konnte.

Den drei Pflegepraktikant*innen gefiel die freundliche und kollegiale Atmosphäre sehr gut und der Abschied fiel allen Seiten schwer. „Bewegend war, wie sich die drei bei allen Kolleginnen und Kollegen dafür bedankten, wie freundlich, aufmerksam und zugewandt sie aufgenommen worden sind,“ freut sich Ralf Schulz.

Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich – Fortsetzung geplant

Alles in allem war dieser kurzfristig entstandene Aufenthalt ein voller Erfolg! „Alles lief so gut, so gut, dass wir eine Fortsetzung des ERASMUS+-Projektes planen und dabei auch die anderen Pflegewohnheime mitdenken,“ so das Fazit von Nico Ziesmann, Personalkoordinator in der ambulanten und stationären Pflege.

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