Die neue „Arbeitshilfe Artenschutz für die energetische Gebäudesanierung – Schwerpunkt Vögel“ zeigt, wie sich Energiewende und Artenschutz in der Praxis miteinander vereinbaren lassen. Entstanden ist die Arbeitshilfe im Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Energetische Sanierung und Artenschutz – Klima- und Artenschutz am Gebäude verknüpfen und gemeinsam voranbringen“ des NABU Rheinland-Pfalz. Das Vorhaben wurde durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums gefördert.

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Klima- und Artenschutz müssen mehr denn je zusammen gedacht und in der Praxis auch gemeinsam umgesetzt werden. Damit Theorie und Praxis gelingen können, braucht es nicht nur den Dialog und Kooperationen, sondern als Basis auch fundierte Tipps und Empfehlungen, wie sie zum Beispiel der NABU Rheinland-Pfalz entwickelt hat. Werden Gebäude energetisch saniert, bietet das Chancen für den Klima- und Artenschutz, für uns Menschen und die Tierwelt, zum Beispiel Schwalben, Mauersegler und viele Fledermausarten. Denn das Angebot an Quartieren und Nistmöglichkeiten lässt sich im Zuge der Bauphase in vielen Fällen deutlich verbessern. “

Cosima Lindemann, Vorsitzende des NABU Rheinland-Pfalz und Projektleiterin: „Die energetische Sanierung von Gebäuden ist unverzichtbar zum Gelingen einer naturverträglichen Energiewende. Gleichzeitig besteht durch Modernisierungs-maßnahmen die Gefahr, dass wichtige Brutplätze und Quartiere gefährdeter Tierarten verloren gehen können. Mit der Arbeitshilfe möchten wir der Baubranche, Behörden, Hausbesitzer*innen und Naturschützer*innen ein hilfreiches Nachschlagewerk zur Verknüpfung von energetischer Sanierung und Artenschutz an die Hand geben“.

Die Arbeitshilfe geht unter anderem der Frage nach: Wie kann die notwendige Wärmedämmung erreicht werden, aber gleichwohl wichtige Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Mauerseglern, Haussperlingen und Co. erhalten bleiben, oder gar neue Quartiere geschaffen werden? Das geht nur, wenn die Beteiligten aller Branchen zusammenarbeiten, denn die Sensibilisierung von Fachkräften und Multiplikator*innen ist hierbei essentiell. Im Rahmen des dreijährigen Projektes wurden zunächst existierende technische Lösungen sowie Publikationen zum Akzeptanzverhalten gebäudebewohnender Arten gesichtet und analysiert. Zusammen mit den Akteur*innen aus dem Bau- und Sanierungsbereich wurden die identifizierten Lösungsansätze auf ihre konkrete technische Umsetzbarkeit in Wärmedämmverbundsysteme überprüft. Darauf basierend wurden beispielsweise für Mauersegler, Mehlschwalbe, Haussperling und Hausrotschwanz konkrete Maßnahmenvorschläge entwickelt, wie Nistmöglichkeiten im Zuge von energetischer Gebäudesanierung zu gestalten sind.

Mit der „Arbeitshilfe Artenschutz für die energetische Gebäudesanierung – Schwerpunkt Vögel“ und der dazugehörigen handlicheren Broschüre für Hauseigentümer*innen werden rechtliche Grundlagen, Informationen zu den betroffenen Arten sowie bautechnische Hinweise samt Bauzeichnungen übersichtlich zusammengefasst.

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