Verstärkt wird die Trockenheit in deutschen Wäldern durch die künstlich herbeigeführte Entwässerung, etwa durch Entwässerungsgräben. Heinrich sagt: „Entwässerungsgräben sind ein Symbol für den Irrsinn des derzeitigen Waldmanagements, da sie dem sowieso schon zu trockenen Wald weiter Wasser entziehen. In den Zeiten von steigenden Temperaturen müssen wir den Wasserhaushalt stattdessen darauf ausrichten, Wasser in der Landschaft zu halten, es versickern zu lassen und Grundwasser zu bilden. Ehemalige Feuchtstandorte, Moore und Feuchtwälder müssen – wo immer möglich – wiedervernässt und Entwässerungsgräben geschlossen werden.“
Laut einer WWF-Studie sind über 90 Prozent aller Brände von Menschen verursacht. „Beim Umgang mit Feuer in der Natur müssen wir unbedingt vorsichtiger werden. Der Wald ist der falsche Ort für ein Lagerfeuer. Ein einziger Funke kann in einem knochentrockenen Wald ein Feuerinferno auslösen“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland.
Hintergrund: Waldbrandland Brandenburg
In Deutschland ist besonders das Bundesland Brandenburg von Waldbränden betroffen, mit einem Schwerpunkt in den Kiefernwäldern südlich von Berlin. Diese besondere Waldbrandgefährdung erklärt sich aus den klimatischen Bedingungen und die forstliche Bewirtschaftung: Brandenburg ist das regenärmste Bundesland. Charakteristisch sind dessen lockere Sandböden, die Niederschläge kaum speichern. Der hohe Kieferanteil von 70 Prozent erhöht das Waldbrandrisiko zusätzlich. Kiefernwälder auf trockenen Standorten ergeben eine leicht entflammbare Kombination.
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