Das Geschäftsklima für Kleinstunternehmen und Soloselbständige hat sich merklich verschlechtert. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Indexes für dieses Segment („Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex“). Er fiel im Juli auf minus 12,1 Punkte (nicht saisonbereinigt), nach minus 1,1 im Juni. „Die Soloselbständigen können sich dem negativen Sog der Gesamtwirtschaft nicht entziehen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Auch hier macht sich verstärkt Pessimismus breit.“

Die positive Entwicklung seit März 2022 hat ein abruptes Ende gefunden: Der Indikator fiel auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Umfrage unter Soloselbständigen und Kleinstunternehmen im August 2021. Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit ihren laufenden Geschäften. Am besten stehen noch die Dienstleister da, mit 17,7 Punkten, nach 23,6 im Juni. Viele Einzelhändler leiden unter der hohen Inflation. Die Erwartungen sind eingebrochen und von deutlichem Pessimismus geprägt.

„Viele Kleinstunternehmen und Soloselbständige fürchten, dass die Zurückhaltung und Unsicherheit unter den größeren Unternehmen zu weniger Aufträgen führen“, ergänzt Wohlrabe.

Trotz höherer Unsicherheit halten viele Kleinstunternehmen Preiserhöhungen für unvermeidlich. Etwa jedes zweite Unternehmen hat angekündigt, die Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen.

Seit August 2021 berechnet das ifo Institut den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Soloselbständige und Kleinstunternehmen (weniger als 9 Mitarbeiter). Wie im Gesamtindex sind alle Sektoren abgebildet. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor. Der Index basiert auf einer Zusammenarbeit mit Jimdo, einem Anbieter von Online-Tools speziell für Soloselbstständige und kleine Unternehmen, und hat das Ziel die Sichtbarkeit der Kleinstunternehmen zu erhöhen. Neben Jimdo trägt auch der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschlands (VGSD e.V.) zur Gewinnung neuer Teilnehmer bei.

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