"Sein expressionistischer Stil macht diesen Film zu einem wahrhaft intensiven Erlebnis, das uns auf eine poetische Naturreise durch die Landschaft und ihre Artenvielfalt mitnimmt, indem es eine intime Beziehung zwischen dem Protagonisten, dem Regisseur und dem Publikum herstellt. Wir sind wirklich der Meinung, dass dieser Film in der ganzen Welt gesehen werden muss, und wir hoffen, dass dieser Preis dazu beitragen wird.“ Auszug aus der Begründung der Jury des CICAE Awards
Seit Jahrzehnten lebt die autodidaktische Wissenschaftlerin Zoe Lucas überwiegend alleine auf Sable Island, einer rauen Insel vor der Ostküste Kanadas. Lucas‘ Studien zur Biodiversität haben sie zu einer geschätzten Expertin gemacht. Die Regisseurin begleitet sie und dokumentiert, wie Lucas jedes Detail des Lebens auf der Insel intensiv studiert – auch und immer mehr die kontinuierlich angeschwemmten Mengen an Müll. Unablässig sammelt Lucas ihn ein und säubert, sortiert und katalogisiert die Fundstücke für eine Langzeitstudie über die Entwicklung der Verschmutzung des Nordwestatlantiks. Mills hält diese akribische Arbeit auf 16-mm fest und experimentiert dabei selbst mit innovativen, umweltfreundlichen Filmtechniken. Wissenschaft und Kunst verschmelzen in den Aktivitäten der beiden Frauen und bereichern sich gegenseitig.
Zu einem Zeitpunkt, an dem die Umweltkrise dringlicher ist als je zuvor, glaube ich mit ganzem Herzen daran, dass das Kino einen Beitrag zum Heilungsprozess zwischen den Menschen und der Natur leisten kann. – Jacquelyn Mills
"Mills zeigt die Natur auf dieser entlegenen Insel als einen Ort der Stille und des fortwährenden Werdens und Vergehens des Lebens. Die Entdeckung, dass Lucas im Zuge ihrer Arbeit die gewaltigen Mengen Plastikmülls im Nordatlantik dokumentiert, ist ein Schockmoment für die Filmemacherin und das Publikum und erzeugt so ein Bewusstsein für dieses dramatische ökologische Problem.“ Auszug aus der Begründung der Ökumenischen Jury.
Mithilfe des Caligari-Filmpreises wird es zum Kinostart im Oktober verschiedene Aktionen rund um das Thema Umweltverschmutzung geben. Informationen hierzu folgen in Kürze.
Auf der Forumsseite finden Sie ein weiterführendes Essay von Gregory Zinman sowie einen Kommentar der Regisseurin zum Film.
"GEOGRAPHIES OF SOLITUDE ist eine die Zeit vergessen machende und immersive Erfahrung, wie es sie selten als Bewegtbild zu sehen gibt. Es kratz, knackt, knirscht, gluckst, tropft, raschelt und rauscht in diesem Film. Filmemacherin Jacquelyn Mills erkundet Sable Island nicht nur mit ihrer 16-mm-Filmkamera, sie hört ihr zu. Mittels spezieller Mikrofone gräbt sie sich förmlich ein in diesen gefühlt lebensfeindlichen Flecken Erde, der sich erstaunlich voll von Leben zeigt.“
"Ökologien sind Wirkungszusammenhänge. Das macht GEOGRAPHIES OF SOLITUDE auch durch die experimentelle Arbeit mit dem filmischen Material sichtbar. Mills beginnt die 16mm-Filmrollen im Mondlicht auf der Insel zu entwickeln. Algen und Pferdehaar verschmelzen mit dem Material, das sie im Dung versenkt. Mills bastelt sich Kontaktmikrofone, um die Geräusche der Käfer einzufangen und mit elektronischer Musik für den Zuschauer in eine abstrakte Sinfonie zu verwandeln. Es ist die sinnliche Ebene, die Menschen an der Kommunikation der Welt teilhaben lässt und deutlich macht, wie man in sie eingebettet ist. Daraus ergibt sich auch eine ethische Dimension der Verantwortung.“
Silvia Bahl, filmdienst.de
GEOGRAPHIES OF SOLITUDE
Kanada 2022. DCP und ProRes. Länge: 103 min. Sprache: Englisch. Sprachfassung: OmdU. Regie: Jacquelyn Mills. Kamera: Jacquelyn Mills; zusätzl. Kamera: Scott Moore. Montage: Jacquelyn Mills; zusätzl. Montage: Pablo Alvarez-Mesa. Sound Design: Andreas Mendritzki, Jacquelyn Mills. Ton: Jacquelyn Mills. Produktion: Rosalie Chicoine Perreault, Jacquelyn Mills. Executive Producer: Brad Mills. Mit Zoe Lucas.
Gerne schicken wir Ihnen zur Sichtung einen Link zu. Hochauflösendes Bildmaterial sowie das Poster finden Sie demnächst in unserem Online-Pressebereich.
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