Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und der gesamte Vorstand des bayerischen Landesverbandes trauern um Ursula Heilig, die gestern im Alter von 85 Jahren in Ingolstadt verstorben ist.

Ursula Heilig war dem Zentralrat und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma immer eng verbunden und begleitete die Delegationen des Zentralrats über viele Jahre am 2. August zur internationalen Gedenkfeier nach Auschwitz-Birkenau und nahm am jährlichen Gedenken in Sachsenhausen und im Bundesrat teil. Ebenso wirkte sie mehrfach als Gesprächspartnerin mit Jugendlichen in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz mit.

Ursula Heilig (geb. Hartmann) wurde am 28.02.1937 in Frankenstein in eine schlesische Sinti-Familie geboren. Ihre Familie führte ein Zirkusunternehmen. In der Zeit von 1940 bis 1945 lebte sie als kleines Kind mit ihrer Mutter Auguste Sperlich und weiteren Angehörigen unter menschenunwürdigen Bedingungen in der Illegalität in Oberschlesien. Durch Flucht und Verstecktleben erlitt sie schwere Gesundheitsschäden. Große Teile ihrer Verwandten wurden im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. 

Ursula Heilig hatte vier Kinder. Bis zu ihrem Tode lebte sie mit ihrer Familie in Manching bei Ingolstadt.

„Ich bedauere es zutiefst, dass wir nun Abschied von Ursula Heilig nehmen müssen. Wir alle verlieren mit den letzten Überlebenden der NS-Verfolgungen wichtige Zeugen für unsere Geschichte und unsere Identität in Deutschland. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren und sind in Gedanken bei ihrer Familie“, so der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose.

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