Sensationelle 11 Medaillen sammelte die Deutsche Kanu-Rennsport-Nationalmannschaft bei den European Championships. Nach einer langen, kräftezehrenden Saison gelang des den Athletinnen und Athleten auch wegen des tollen Publikums, nochmal ihre Bestleistungen zu erzielen. Unter den elf Medaillen befinden sich in Summe sechsmal Gold.

Am finalen Wettkampftag waren es direkt die ersten beiden deutschen Teilnehmer, die ganz oben aufs Treppchen stiegen. Martin Hiller und Tamas Grossmann holten wie schon bei der WM den Titel. Auch wenn es diesmal keine so dominante Leistung wie in Kanada war, als die beiden den Zweitplatzierten 3,5 Sekunden Rückstand aufdrückten. „Besonders ich bin hintenraus etwas fest geworden, da hat einfach die Power gefehlt“, gibt Grossmann zu. Doch Titel ist Titel, egal ob souverän oder knapp.

Ihren Medaillenfluch endlich brechen konnten auch Lisa Jahn und Sophie Koch, die im C2 über 200 Meter zu Bronze paddelten. Sowohl bei der WM als auch auf den 500 Metern am Vortag mussten die beiden sich zuvor immer mit vierten oder fünften Plätzen genügen. Bronze gab es auch für Sebastian Brendel und Tim Hecker über die 500 Meter. Auf der weniger beliebten Distanz als ihrer Leibstrecke über 1000 starteten die beiden eine furiose Aufholjagd.

Die Zweier sollten sich auch weiterhin als zuverlässige Medaillen-Bringer erweisen. So kämpften sich Jule Hake und Paulina Paszek über die 200 Meter ebenfalls zu Bronze. Den deutschen Medaillensatz komplett machten Moritz Florstedt und Felix Frank. In einem couragierten Rennen bestimmten die beiden Deutschen dank eines grandiosen Starts das Tempo im Feld und wurden erst kurz vor der Ziellinie von dem gegnerischen Boot der Ungarn abgefangen. „Wir wollten unbedingt das Feld diktieren, um auf Attacken der Gegner reagieren zu können. Am Ende haben wir Gold dann knapp verpasst, aber wir haben alles richtig gemacht. Nach Rang acht bei der WM war das Duo noch ziemlich angefressen. Zurecht, wie Olympiasieger Ronald Rauhe meint: Bei dem Potential, was die beiden haben…aber heute ist es ihnen gelungen, dieses aufs Wasser zu bringen.“ Mit dem Silber komplettierte das deutsche Team seinen Medaillensatz.

Die gezeigten Leistungen ließen Sportdirektor Jens Kahl lobende Worte finden. „Das ist sensationell. Wir sind am Ende einer kräfteraubenden Saison. Bei all den Problemen im Vorfeld und während der Saison muss ich den Hut ziehen vor den Sportlern, die sich hier bis aufs Äußerste ins Zeug legen. Und es wird auch eines deutlich: Die erfahrenen Leute gehen in Richtung Goldmedaille und die jungen Athleten sind leider hier oftmals auf Platz vier eingekommen.“ Trotz des Ärgernisses über die sogenannten „Holz-Positionen“ sieht Kahl darin einen großen Moderator: „Sie haben Blut geleckt und werden alles dafür geben, nächstes Jahr auf dem Podest zu stehen. Mit diesem Antrieb gehen diese Athleten dann in den Winter und die neue Saison.“

Achtung! Bei Herausgabe dieser Pressemeldung stehen die beiden Langstrecken-Rennen der Kajak-Herren und Canadier Damen. Daher ist es möglich, dass den deutschen Startern Annika Loske und Max Rendschmidt weitere Medaillen gelingen.

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