Durch die Holzfassade der Maschinenhalle blitzt blaues Licht. Es sind Minusgrade und der Wind pfeift unter der Tür hindurch. Axel Renker aus Stockhausen steht an der Werkbank und zieht eine Schweißnaht an einem Werkstück. So hat der staatlich geprüfte Techniker Fachrichtung Maschinentechnik 2018 im Nebenerwerb begonnen. Im Jahr darauf war „Renker Metalltechnik PLUS“ ein Vollerwerbsbetrieb.

„Nur vier Jahre später stehen wir in einer modernen Werkshalle und blicken auf ein junges und aufstrebendes Unternehmen“, sagte Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, bei der Bescheidübergabe. Denn er hatte an diesem Sommernachmittag in Stockhausen gute Nachrichten im Gepäck. Und einen Zuwendungsbescheid über mehr als 96.000 Euro aus LEADER-Mitteln, einem Förderprogramm der Europäischen Union. Eine willkommene Ergänzung für die etwa 330.000 Euro-Investition, die der junge Stockhäuser in die Ausstattung der neuen Werkhalle seines Betriebs steckt. Axel Renker ist ausgebildeter Industriemechaniker Fachrichtung Maschinen- und Anlagenbau. Vier Jahre nach seiner Ausbildung legte er die Prüfung zum staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Maschinentechnik ab, und besuchte direkt im Anschluss die Abendschule, die er 2019 als Technischer Betriebswirt abschloss.

Das Unternehmen hat sich im gewerblichen Bereich auf Schweißkonstruktionen, komplette Baugruppen, Maschinenreparaturen sowie Wartungs- und Revisionsarbeiten spezialisiert. Teil der beachtlichen Entwicklung der vergangenen Jahre sind aber auch der Treppen-, Geländer- und Zaunbau sowie individuelle Sonderanfertigungen für den Innen- und Außenbereich im privaten Bereich. Inzwischen arbeiten zwei Vollzeitkräfte im Betrieb mit – immer unterstützt von den Eltern Armin und Beate, dem großen Bruder Karl-Heinrich und nicht zuletzt von Ehefrau Theresia.

Im Dezember 2021 wurde die neue Werkshalle gestellt, in deren Ausstattung die rund 330.000 Euro fließen. Nach dem Bezug im Februar 2022 soll Stück für Stück die Ausstattung der Halle ergänzt und vervollständigt werden. Auf insgesamt 720 Quadratmetern – gebaut nach neuestem technischen und ökologischen Standards – entstand so bisher der Werkstattbereich mit Zuschnitt, Bearbeitung und Montage. Nun sollen ein Materiallager sowie Büro- und Sozialräume hinzukommen. Neben der Wärmeversorgung und den Elektroinstallationen war die fest verbaute Krananlage ein weiterer Kostenpunkt, der neben Metallbandsäge, Schweißtischen, Rollbahnen und Regalsystemen auf die Liste der Investitionen stand. Diese werden unterstützt von LEADER-Mitteln, die im Vogelsbergkreis über den Verein „Region Vogelsberg“ beantragt werden können, führte der Erste Kreisbeigeordnete aus. Nach Beratung, Antragsverfahren und Prüfung, „entscheidet schließlich der LEADER-Beirat über die Vergabe der Mittel“, skizzierte er das Prozedere und unterstreicht, dass das Förderprogramm ein wichtiger Baustein der ländlichen Regionalentwicklung ist. „Der reibungslose Start des Unternehmens zeigt, dass das Geld hier gut angelegt ist“, war sich der Erste Kreisbeigeordnete sicher und dankte dem Team vom Verein „Region Vogelsberg“ und den zuständigen Sachgebieten im Amt für Wirtschaft und dem Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum. Lobende Worte für deren Arbeit findet auch Jungunternehmer Renker, denn „die Zusammenarbeit war schnell und unkompliziert. So wie es Handwerker gerne haben“, sagte Renker abschließend.

 

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